Dor klaane Prinz auf Erzgebirgisch

Sie können die limitierte Auflage unter prinz@erzgebirgisch.de für 19,- € bestellen. Auf Wunsch auch gern vom Übersetzer (Andreas Göbel) signiert. Oder im Buchhandel unter der ISBN 9783947994298.

S wie Schwibbuung

Darf in kann Haus fahln



gieht, gitt
geht <Form von gehen>
Tuts wieh? - S´gieht. ... Tut es weh? - Es geht.
Seit wann gitt dee die Uhr net meh? ... Seit wann geht denn die Uhr nicht mehr?
Is gitt sein Gang, ... Es geht seinen Gang (wie besprochen).

 NEU Haftl un Schlingl
Häckchen und Öse (auch gebraucht für zwei zusammen gehörige Dinge oder unzertrennliche Menschen) [befindenkleidungliebe]
Die Beeden sei wie Haftl un' Schlingel. ... Die Beiden sind unzertrennlich.
Haftl'n hot frieher dr Haftlmacher haargestillt, war bestimmt ticht'sches Gepoplich.

sagen <Verb>
Nischt sah, nischt härn, nischt saa. ... Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. (drei Affen)
Dozu saa iech nischt. ... Dazu sage ich nichts.

säge <Verb>
Saach dan darrn Baam im. ... Säge den dürren Baum um. (Fälle den dürren Baum.)

Saachr, dr
Standuhr {Sēchɔr} {Sāchɔr}
dr Saachr hot geschlah ... die Uhr hat geschlagen

Ameise; auch: Stechmücke, Bremse [wörtlich: Seichameise] {Sechams}
saachameisln ... jucken, kribbeln <Verb>

Saaf, de (auch: de Sääf)
die Seife
Namm Saaf zen Händwaschn. ... Nimm Seife zum Hände waschen.

 NEU Saafnpatschl, is
scherzhafte (leicht abwertende) Bezeichnung für Friseur. [taetigkeiten]

 NEU Saagnblaatel, is
Sägeblatt
's gibt Eisensaagnblaateln un ah welche fir Holz un ah Kreissaagnblaateln. ... Es gibt Sägeblätter für Eisen, für Holz und es gibt auch Kreissägeblätter.

 ÄND Saam, dr
der Saum, umgeschlagener und angenähter Stoffrand, Rand einer Fläche
An Saam stinne de starkstn Fichtn, dos sei de Randfichtn. ... Am Waldrand stehen die stärksten Fichten, das sind die Randfichten.
Bei denn Klaad is dr Saam ausgefranst. ... Bei deinem Kleid ist der Saum ausgefranst.
Mier machen itze ne Saam nimm. ... Wir machen uns vom Acker. (im Sinne von nach Hause gehen)

1. urinieren, pinkeln; 2. sägen [wörtlich: sechen] <Verb>
Iech gieh saang. ... Ich gehe pinkeln.
Dan Haufm Hulz missn mr nuch saang. ... Diesen Haufen Holz müssen wir noch sägen.

Krumme Holzlatte
Guck dir ner mol den Saangbüchel o. ... Sieh dir mal diese krumme Latte an.

sagte, sagte es, sagt es! <Verb>
Wart, dar saats schie noch. ... Warte, er sagt es schon noch.
Saats glei, dassr kaane Lust habt. ... Sagt es gleich, dass ihr keine Lust habt.

Sabl, dr
der Säbel
En Nussknacker sei Sabl is wag! ... Dem Nussknacker sei Säbel ist weg!

langsam, vorsichtig, sacht
Mach fei sachte! <)) ... Mach langsam!

sechzig

sechzigjährig
... wie sachziggahrig siste noch net aus ... ... wie sechzigjährig siehst du noch nicht aus

Sääl, is
Seil
Dos Sääl is ze lang. ... Das Seil ist zu lang.

sächsisch
Arzgebargsch is ke Sächssch ... Erzgebirgisch ist kein Sächsisch

sehen <Verb>
Mit Brill sah iech itze bessr. ... Mit Brille kann ich jetzt besser sehen.
Nu sah mol a! ... Nun sieh mal an!
Dos soch mor abr noch net, dasse schwanger is. ... Das sah man aber noch nicht, dass sie schwanger ist.

selber, selbst
... dar konnt net salberscht komme ... ... ... er konnte nicht selber kommen ...

 ÄND salling
früher, vormals, damals (veralteter nicht mehr gebräuchlicher Ausdruck)

Samml, de
Semmel, Brötchen
E Radl Worscht zu dar Samml wär net schlacht. ... Eine Scheibe Wurst zur Semmel wäre nicht schlecht.
Sammldaamisch ... Scherzhaft für Bäcker

Semmelbrot
... Sammlbrut passt bessr dorzu ... ... ... Semmelbrot passt besser dazu ...

samt, zusammen mit; nebst

Samstag siehe auch Sunnobnd [wochentage]

Spitzname für die Einwohner von Geyer [brauchtumgemeindenorte]
De Sandhusen gibt's när in Geyer ... Als der Bergbau keine Einkommensquelle mehr darstellte, sollen die arbeitslosen geyrischen Väter mit ihren Kindern und Säcken voller Sand durch die Nachbarorte gezogen sein, um das feine Material zu verkaufen. Auch wenn die Geyrischen heute ohne den Sand auskommen, ihre Sandhosen tragen sie dem Namen nach immer noch.

Tod, Sensenmann

gemächlich gehen; nicht auf den Weg achten <Verb>
Itze sappm die aa noch in die Hundescheiße. ... Jetzt laufen die auch noch durch den Hundekot.

 NEU Sardining, de
Sardinen (Fische) <Substantiv>
Bei de Tschechen hom mier frieher immer de Eel Sardining gekaaft. ... In der Tschechei wurden früher immer Oel Sardinen gekauft. (weil es bei uns keine gab)

Sarmsl, de
aufdringliches Fluginsekt (Brummer)
Nu habtr wiedr su ne Sarmsl reigelossn ... ... Nun habt ihe wieder so einen Brummer hereingelassen. ...

seht her <Verb>
... satt haar, su giehts ... ... ... seht her, so geht es ...

seht hin
Satt hie, su giehts! ... Seht hin, so geht es!

seht ihr es

Satzung das höchstgelegenste Dorf im oberen Erzgebirge an der Grenze zu Tschechien (https://www.hirtstein.de/ort.html) [gemeindenorte]
Vun Satzing aus sieht dr Hirtstaa när aus wie eh klaaner Hiebel. ... Von Satzung aus sieht der Hirtstein nur aus wie ein kleiner Hügel.

Saubaa, Saubee
Eisbein (Gericht)
Gesund is Saubaa net grod, s schmeckt abr. ... Gesund ist Eisbein nicht gerade, es schmeckt aber.

Eisbein (Gericht)
Gesund is Saubaa net grod, s schmeckt abr. ... Gesund ist Eisbein nicht gerade, es schmeckt aber.

 NEU Saubaatz, dr
Grobmotoriker, der alles kaputt (zur Sau) macht, alter Kaputtmachteufel.

 NEU Sauerlump, dr
Sauerampfer Oxalsäurehaltiges Wiesenkraut, was roh gegessen werden kann. Haben wir als Kinder gerne gekaut, ist aber sicher in Vergessenheit geraten. https://www.gartenzeile.de/sauerampfer/ [essenpflanzen]
Ass net esu viel Sauerlump, ihr kriecht när griene Zäh. ... Ess nicht soviel Sauerampfer, du bekommst grüne Zähne.

Saufaus, dor
Trinker, Säufer [wörtlich: der Austrinker]

saufen; gierig trinken; Tiere saufen
De Ziesch will net saufm. ... Die Ziege will nicht saufen.
Heit saufm mr en. ... Heute trinken wir einen.

sehr kalt, so dass man friert <))

Schaar, de
die Schere
Deine Schaar schnedt abr net. ... Deine Schere schneidet aber nicht.

Bergleute; Leute vom Schacht
Mei Nachbar war aa Schachtr. ... Mein Nachbar hat auch im Schacht gearbeitet.

das Jackett; Anzugjacke; Sakko
Dei Schackett willste wuhl net mietnamme? ... Dein Jackett willst du wohl nicht mitnehmen?

 NEU Schafele, is
Scheibchen, meist vom Weihnachtsstollen
Eh Schafele Stolln kasste schie noch assen. ... Ein Scheibchen Stollen verträgst du schon noch.

schämen, sich; Scham empfinden <Verb>
Iech täät miech schame! ... Ich würde mich schämen!
Scham diech! ... Schäm dich!

Liebhaber, Bräutigam... meist etwas abwertend gebraucht [liebe]
Meine Määd bracht schie wieder en neie Schamstrich miet ehamm. ... Meine Tochter brachte schon wieder einen neuen Liebhaber mit nach Hause.

Scharbl, is
die Scherbe (kleine flache Pfanne, Topf)
Fier de Eischneidr nimmste is klaane Scharbl. ... Für die Bratkartoffeln nimmst du das kleine Pfännchen.

Scharm, dr
der Schirm
Namm en Scharm miet, es soll reenge. ... Nimm einen Schirm mit, es soll regnen.

 NEU scharmeziern
klagen, herum jammern, auch schimpfen <Verb>

Schedl, dr
derb für Kopf [kopf]
heit brummt mir dr Schedl ... starke Kopfschmerzen haben, einen Kater haben [befinden]

Kopfschmerzen

jeder
Su wos wess schedr. ... So etwas weiß jeder.

schälen <Verb>
Su ne harte Schol, do scheeln mor de Barn liebr. ... So eine harte Schale, da schälen wir die Birnen lieber.

schön
<scheen; schennr od. schinnr; am schennstn>
Heit is scheen, heit gieh mr barbsch. ... Heute ist es schön, heute gehen wir barfuß.

Schönheide [orte]

Schei, de
Scheune [haus]
Heier hammr genuch Hei in dr Schei. ... In diesem Jahr haben wir genügend Heu in der Scheune.

Vielfraß (Scheunendrescher)
Dar frisst wie e Scheidraschr. ... ... hoffentlich bekommst du den satt.

Scheuertuch, Scheuerlappen
Leech deine Hus net wie en Scheierhadr hie. ... Leg deine Hose nicht wie einen Scheuerlappen hin.

scheuern <Verb>
Die Diel musste scheiern, net bluß drieber wischn. ... Den Fußboden mustt du scheuern, nicht bloß drüberweg wischen.

Scheim, de
Scheiben
Dar Hagel hot de Scheim zrschlaa. ... Der Hagel hat die Scheiben zerschlagen.

ein schlechter Mensch
Do hastes wiedr mol gesah, wos dos for e Scheißbasn is. ... Da hast du wieder mal gesehen, wie schlecht der (die) ist.

der Scheißdreck (nichts)
Du wesst en Scheißdrack! ... Du weißt gar nichts, du kannst da nicht mitreden!

 NEU Scheißerle, is
Scherzhaft für Kleinkind, kleiner Sch... 💩 [geburtgestaltkoerper]

übertrieben freundlich, leutseelig wörtlich: scheißfreundlich <))
Is dar immr su freindlich? - Du meenst scheißfreindlich! ... Ist der immer so übertrieben freundlich?

scheußlich
Dos schmeckt scheißlich, wenn de statt Zuckr Salz nimmst. ... Das schmeckt scheußlich, wenn du statt Zucker Salz nimmst.

Scheitl, is
Holzscheit
Kenntst noch paar Scheitl drauflegn. ... Du könntest noch ein paar Scheite nachlegen.

schäkern; scherzen, neckend flirten

jemand
Kaa hier mol schemand de Tier aufhalln? ... Kann hier mal jemand die Tür offenhalten?

schöner
Die Mäd warn immer schener (schennr) un mir immer illr. ... Die Mädchen werden immer schöner und wir immer älter.

schöner (scheen)
kenn schennrn Baam gibts als en Vugelbeerbaam ... keinen schöneren Baum gibt es als den Vogelbeerbaum (Volkslied)

Suppenkelle zum Suppe schöpfen [essen]
Warscht glei mit'n Scheppleffel bolwiert! ... Du bekommst gleich eins mit der Suppenkelle verpasst!

schöpfen <Verb>
Bei Huchwassr in Kallr musstn mor friehr scheppn, itze hammr ne Pump. ... Bei Hochwasser im Keller mussten wir früher schöpfen, jetzt haben wir eine Pumpe.

 NEU Schepptopp, dr

Scherbl, is
kleine flache Pfanne, Topf (Scherbe)
Wos iebrig is, dos tuste ins Scherbl. ... Was übrig ist, das tust du in die kleine Pfanne.

 NEU Scherm, Schermel, is
große Pfanne, kleine Pfanne <Substantiv> [essen]
En Scherm braucht mr' fier ne Rauchemad, fier e bissel braune Butter langt e klaanes Schermel. ... Für einen Backs, braucht man eine große Pfanne, für etwas braune Butter reicht ein Pfännchen
Un ah der Rengscherm , gehert zu de Scherme derzu, wie ah dr Sunnescherm. ... Auch Regenschirm ☔ und Sonnenschirm 🏖 gehören zur Familie der Schirme.

Scheuertuch siehe auch Hadr
Unnr Scheurhadr heest wuannersch "Aufnehmer". ... Unser Scheuertuch heißt anderswo "Aufnehmer".

 ÄND schie,
schön <Adjektiv>
Iech mach mer mei Lahm schie. ... Ich mach mir ein schönes Leben.

schön, siehe scheen
S kennt su schie sei. ... Es könnte so schön sein.

Schienbein

 NEU Schiebäh, is
Schienbein <Substantiv>
Iech hob mier is Schiebäh aufgerafelt. ... Ich habe mir das Schienbein aufgeschlagen.

einrädrige Schubkarre

 NEU Schiebböcker, dr
Kochkäse mit Kümmel, Schiebböcker ist ein Käse 🧀 für arme Handelsleute, die mit dem Schiebbock unterwegs waren
Schiebböcker is e Kaas für arme Hannelsmanner, die mit'n Schiebbock unnerwags warn. [mahlzeit]

der Schiedsrichter
Dr Schiedsr hot wiedr wos zammgepfiffn. ... Der Schiedsrichter hat nichts gesehen.

krumm, nicht rechtwinklich [wörtlich: mit schiefen Ecken]

 NEU Schiefr, dr
Splitter, Holzspan <Substantiv>
Iech ho mier en Schiefr eigezugn. ... Ich hab mir einen Holzsplitter eingezogen.

Dachdecker
Dr Schiefrdeckr macht bei uns neie Schindln drauf. ... Der Dachdecker macht auf unser Haus neue Schindeln drauf.

schief, krumm (siehe auch schiegicht); tlws. auch schielend (siehe auch schiegln)
Dos Bild hängt fei schie wiedr schieget. ... Das Bild hängt schon wieder schief.

schief, krumm (siehe auch schieget)

schielen <Verb>
Seit wann schieglst dee du? ... Seit wann schielst denn du?
Iech schiegl gor net, dos is de Sonn. ... Ich schiele gar nicht, das ist die Sonne.
Seit dr Schulzeit schiegl iech. ... Seit der Schulzeit schiele ich.

Schönheide [orte]

Schönheide [gemeinden]

schielen <Verb>

 NEU Schiemand
Jemand, irgendwer
Haste Schiemand getroffn? Naa, war Kaaner do. ... Hast du Jemanden getroffen? Nein, war Keiner da.

 NEU schillig bleim
was schuldig bleiben (im Laden zum Beispiel) Wenn man als Kind nicht genug Kleingeld für seine Süßigkeiten im Tante Emma Laden mit hatte musste man halt was schuldig bleiben. Hat man halt beim nächsten Besuch mit beglichen. (Heutzutage nahezu undenkbar)
Mier fahln noch fimpf Pfeng fier dann Nutscher ich namm ne aber drwang miet, bleib ich halt wos schillig.

Schönfeld, Ortsteil von Wiesenbad [gemeinden]

extrem dünn sein wörtlich: dünn wie eine Schindel [gestalt]
die is schindlderr <)) [gestalt]
Die is schindlderr, wall se mit ollr Gewalt onamme wollt. ... Die ist so sehr dünn geworden, weil sie mit aller Gewalt abnehmen wollte.

schinden, schuften, schwer arbeiten <Verb>
Dar hot siech sei Lahm lang gschinnrt. ... Der hat sein ganzes Leben geschuftet. [arbeit]

Schirml, is
kleine Pfanne; Topf mit 2 Griffen

Schiss, de
Angst
Schiss homm ... Angst haben

schießen <Verb>
Die schissen dan Ball schu noch ins Fanster. ... Die schießen den Ball schon noch ins Fenster.

Schisser, dor
Angsthase [jemand der Schiss hat]

schütten <Verb>
alles zammschittn ... alles zusammenschütten

ich kann
Schkaa dos net. ... Ich kann das nicht.

Schlauch
<dr Schlaach, de Schleich>
Olles ogebrannt! De Schleich warn ze kurz! ... Alles ist abgebrannt! Die Schläuche waren zu kurz!

 ÄND Schlaade
Ort Schlettau

Schlettauer Kirchengesicht - scherzhafte Bezeichnung für die Einwohner von Schlettau, an deren Kirche ein eingemauertes Gesicht zu sehen ist, wo der Sage nach ein sündhaft gewordener Kirchendiener eingemauert worden ist. Siehe Link [aussehen]
 ... http://www.erzgebirge-museum.de/sagen-und-legenden/sagenbuch-des-erzgebirges/460-das-moenchgesicht-an-der-kirche-zu-schlettau.html

Name für Königswalde Kinneschwall [gemeinden]
De Kinneschwaller kloppen siech net epper gerne, sonnern ... ... Schlaadorf heißt das weil hier früher Flachs geschlagen wurde

schleifen <Verb>
Dar Zuch hot dos Aoto fuftsch Meter mietgeschlaaft. ... Der Zug hat das Auto 50 Meter mitgeschleift.

Schlaaz, dr
der Schlitz (aufgeschlitzter Stoff)
Dar Ast hot en Schlaaz ins Zelt gemacht. ... Der Ast hat einen Schltz in das Zelt gemacht..

 ÄND Schlachloch, Schlachlächr
das Schlagloch (früher fast nur in der DDR, heute gesamtdeutsches Phänomen)
Dr Flick-Konzern ward ball de Schlachlächr zumachn. ... Der Straßendienst wird bald die Schlaglöcher ausbessern.
 ... HSU3R hieß die Straßen Instandsetzungs Methode der DDR.
 ... Hacke, Schaufel und 3 Rentner... 😁

schlecht <Adjektiv>
Is letzte Bier war wiedr mol schlacht. ... Das letzte Bier war wieder mal schlecht.

Schlechtigkeit (das Schlechtsein)
Seine Schlachtschkät wardr schu emol bießn. ... Seine Schlechtigkeit wird er schon einmal büßen.

 NEU Schlackenbliemle
Huflattichblüten (Huflattich blüht im zeitigen Frühjahr meist auf Brachland, die kleinen gelben Blüten die lange vor den Blättern erscheinen werden als Husten Tee gesammelt. [pflanzen]

Schläf, de; Schleef
die Schleife
Mach ne Schläf, die gieht lechtr wiedr auf. ... Mach eine Schleife, die geht leichter wieder zu öffnen.

schlürfen <Verb>
Schlarf net su mit deine Schuh! Heb de Fiss! ... Schlürf nicht so mit deinen Schuhen! Hebe die Füße!
Trae, net schlarfn! ... Tragen, nicht schlürfen (hinterherziehen)!

Schlafittchen (Krawatte)
Dan pack iech an Schlawittl! ... jemanden am Schlafittchen nehmen, packen, fassen und für ein geringes Vergehen zur Rechenschaft ziehen

schleifen <Verb>

schläft <Verb>
Seid leise, der Kleine schläft. Ruhig, dr Klaane schleeft.

die Schleuse, Wasserdurchlass
Kellerschleuse Kallrschleis Schiffsschleuse Schiffsschleis

Schlema (Ort im Erzgebirge)

plötzliches Schleudern
auf einmal schleuderte es uns of ehmol gobs en Schlenkrich

das Schlückchen, ein kleiner Schluck
Es war nur ein kleines Schlückchen, Saufen geht anders. Is war bluß e klaanes Schlickl, Saufn gieht annersch.

siehe schliefig <Adj.>

nicht ganz ausgebacken, halb roh, noch teigig <Adj.> [speisen]
Brot ist noch nicht ganz fertig gebacken Is Brot ist noch schliefig Kuchen mit unausgebackenen Stellen schliefigr Kuchn

schmierig, schlüpfrig <Adj.>

Schlieten, dor
der Schlitten
Wie kann man denn mit dem Schlitten über die Sprungschanze fahren? Wie kaa mr dee mitn Schlietn iebr de Schanz fahrn?

 NEU Haftl Schlingl
Die Beiden sind unzertrennlich. Die Beeden sei wie Haftl un' Schlingel.

Unterhose Schlüpfer [kleidung]
Du hast die Schlüpfer verkehrt an, das Braune nach außen. Hast de Schlippr vorkehrt rim a, s Braune noch außn.

der Schlüssel; 1. Gegenstand zum Öffnen und Schließen; 2. Mittel zum Erschließen de Zugangs oder Verständnisses
Die gute Idee war der Schlüssel (zum Erfolg). Die gute Idee war dr Schlissl. Dieser Maulschlüssel passt doch nicht auf den Schraubenkopf. Dar Schlissl passt doch net uf dan Schraumkopp.

Schraubenzieher [wörtlich: Schlitzschraubenzieher]
Mit dem Schlitzschraubendreher drehst du Schlitzschrauben fest oder los. Mitn Schlitznzieher drehste Schlitzschraum fest .. odr lus.

miech schlöfferts ,ich gähne bin müde

schlafen <Verb>
Sonntags schlafen wir immer lange. Sunntichs schlofmr immr lang. Wenn ich Kaffee trinke, kann ich nicht schlafen. Wenn iech Kaffee trink, kaa iech net schlofm. Bei mir ist es umgekehrt: Wenn ich schlafe, kann ich keinen Kaffee trinken. Bei mir isses imgedreht: Wenn iech schlof, kaa iech kenn Kaffee trinkn.

der Schlag
... ein leichter Schlaganfall ... ... e leichtr Schlogaafoll ... Herzinfarkt Harzschlog

Schlaf
Seine Frau redet im Schlaf, tagsüber sagt sie nicht viel. Senne Fraa redt in Schloof, betog saht se net viel.

metallisch mechanisches Knarren kurz bevor ein Uhrwerk abgelaufen ist
Unsere Uhr hat Geräusche gemacht, eventuell müssen wir ihn mal wieder aufziehen. Unr Saachr hot geschlorxt emende missn mer ne ma widr uffziehn.

stark regnen, auch Eisregen <Verb> [wetter]
Nach diesem Regegen brauchen wir nun neue Pflanzen. Des tat schlosn, nu braung mr neie Pflanzn.

schläferig, müde <Adjektiv>
Ich bin so müde, ich geh zu Bett. Iech bie esu schluffrich, iech gieh zebett.

 NEU schlumpern2
langsam gehen, nicht vorwärts kommen

 NEU schlumpern; vrschlumpert
liederlich sein

 NEU Schlumprich, Schlamprich dr
Wo hast du wieder deine Schlüssel verlegt, du liederlicher Kerl? Alter Schlamprich, wu haste dä wiedr deine Schlissln vrschlampert?

 NEU Schlung, dr
Schlund, Hals
Von der Unordnung in deinem Kinderzimmer zieht es mir ja den Hals zu... sagte die Mutter. Wie's in deiner Buud aussieht, do ziehts mer ja ne Schlung zu... saaht de Mamm.

 NEU Schlußn, de
Es kam solcher großer Hagel, dass es die Blätter vom Baum gerissen hat. Es kame sette gruße Schlußn, dass es de ganzen Blätter vu de Baam geschlaahe hot.

Schmer; schwabbeliges weiches Fett vom Schwein (wird häufig zu Schmalz verarbeitet)
Schmerbauch (fettleibig) Schmaarbauch

schmächtig; dünn und von zartem Gliederbau
Der ist aber dünn geworden. Dar is abr schmächtsch wurn.

Pfusch am Bau oder auf der Baustelle

schmieren, schlecht schreiben

Nicht nur ein Milchprodukt, sondern im erzgebirgischen generell Schlamm, Schlick [landwirtschaftwetter]
Trete nicht in diese Schlammpfütze! Latsch net nei in die Schmandpfitz!

Wunde; Narbe
So eine große Wunde, sie mussten nähen. Su ne gruße Schmarr, die musstn neehe.

Schmetterling
lass mal den Schmetterling raus loss mol dan Schmatterlich naus

Ein ziemlich dürrer unscheinbarer Mensch Wörtlich ein Schmächtling [aussehen]
Der Junge ist ziemlich schmächtig, an dem ist nichts dran. Dos Gungl is fei bluß eh Schmattlich, ze dann is nischt derzu.

beleidigt sein
Nun sind sie wieder eine Woche beleidigt. Nu schmaunkn se wiedr ne Woch.

Schadstelle, Schlagstelle, Beschädigung [arbeit]
Die Teile kannst du wegschmeißen, die haben alle eine Beschädigung. Uff Ärb... Die Teele kaste waghahe, die ham alle en Schmeeß.

Gliedermessstab, Zollstock [wörtlich: Schmiege, zur Winkeleinstellung, die ähnlich einem Zollstock aufzuklappen geht]
Jetzt brauche ich einen Gliedermessstab. Itze brauch iech enne Schmiech.

schlecht schreiben <Verb> <))
Das sieht nicht gut aus, das schreibst du nochmal. Dos Geschmolchr schrebste nochmol!

schmeckte <Verb>
Hat es denn geschmeckt? - Es ging so. (Es gibt etwas Besseres.) Schmooks dää? - Is ging.

schmal <Adjektiv>
du bist aber schmal geworden (du hast aber abgenommen) du bist abr schmool wurn

 NEU Schmutt, dr
Hohe Geschwindigkeit, irgendwas schnelles
Auf dem Berg kriegt man mit dem Schlitten ziemliche Geschwindigkeit drauf. Uff dann Barg kriegste mit'n Schlieten aber orndlichen Schmutt drauf

Schnecke
Die Schnecken haben den Salat abgefressen. De Schnackn hom in Sulat abgefrassn.

Kanne mit Ausgießer

ein Mensch, wo man nicht weiß, woran man ist Nieselpriem
Der ist eben so! Dos is nu su e Schnaftndudl!

Mückenjäger. Bezeichnung für einen weltfremden Spinner. [ausstrahlung]
Mein neuer Kollege ist ein ziemlicher Spinner. Mei neier Kollech' is eh richtscher Schnakenhascher.

Taschenmesser
Mit dem Taschenmesser wird aber nicht überall herumgeschnitzt. Mit dan Schnappmassr ward abr net ieberoll rimgeschnitzt.

schwerfälliger Mensch [bewegungen]

Mundharmonika
Was wird denn mit dem Langholz? - Mundharmonikas für Großmäuler Wos ward dee mit dan Langholz? - Schnauznhobl for Grußguschn.

Schnurrbart
An deinem Schnurrbart sieht man, was es heute zu Mittag gab. An dein Schnauzr sieht mr, wos heit ze Mittich gob.

schneidet <Verb>
Das Messer schneidet gar nicht! Dos Massr schnedt gor net!

Schneegestöber, starker Schneefall (auch: stebrn)

Ski
Heute wollen wir Ski fahren. Heit wolln mr Schneeschuh fahrn. Im Erzgebirge lernst du das Skifahren schon recht zeitig. Im Arzgebirg lernste is Schneeschuhfahrn beizeitn.

Sägewerk, Schneidmühle
Die Bretter hole ich im Sägewerk. De Brattr hul iech in dr Schneidmiel.

Penis [koerpersexualitaet]

schnauft <Verb>
Hörst du nicht, wie er schnauft? Schieb mal etwas! Härste net, wie dar schniebt? Schieb mol bissl.

Schnabel; (umgangssprachlich) Mund
Wir sprechen so, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Mir sprachn su, wie uns dr Schnobl gewachsn is.

 NEU Schnork, de
Der hat wieder paar Anekdoten zum Besten gegeben. Dar hot 'dr wieder paar Schnorken derzehlt.

Schnupfen
Was hast du denn? Den Schnupfen, den Husten und kein Geld! Wos haste dee? De Schnup, de Hust un kee Gald!

Schnupftuch, Taschentuch

Geräuschvoll wo reinbeißen, geräuschvoll kauen <Verb> [essen]
Der kaut an seinem Kohlrabi wie ein Hase. Dar schnurpst an sein Kollerabi, wie eh Hos Heute lief es auf Arbeit ausnehmend gut! Heit uff Ärb hot's emol orndlich geschnurpst!

schade drum
Das Brot war angeschimmelt, schade drum. Dos Brut war ageschimmlt, schoddrim.

der Schaden
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. War en Schodn hot, dar braucht fiern Spott net ze sorgn. Schadenfreude ist für manche die schönste Freude. Schodnfraad is for manche de schennste Fraad.

Schof, is
das Schaf <is Schof, de Schof/ Schäfr>
Hul de Schof rei!  [] Die Frau ist ein richtiges gutes Schaf, lässt sich alles gefallen. Die Fraa is fei e richtsches gutes Schof. Der Schäfer hat aber viele neue Lämmchen. Dar Schäfr hot abr viele neie gunge Schof.

Schafleder
sie sind ganz schnell fortgerannt die sei gerannt wie Schoflaadr

Schol, de
die Schale
Kann man die Schale mit essen? Kammr de Schol miet assn?

 NEU Schorb, dr

Georg [maenner]

speien, kotzen, erbrechen <Verb>
mir war es wie kotzen mir wars wie schpeie

der Schreck
Ich habe einen Schreck bekommen, als ich ihn jetzt sah. Iech hob en Schrack kriecht, wu iech dan itze gesah hob.

Schramme; von einem [vorbeistreifenden] spitzen oder rauen Gegenstand durch Abschürfen hervorgerufene, als längliche Aufritzung sichtbare Hautverletzung oder Beschädigung einer glatten Oberfläche
Es ist nichts passiert, es ist bloß eine kleine Schramme. Nischt passiert, bluß ne klaane Schramm.

 NEU Schrappnelda, de

die Schrauben
Als Erstes musst du die Schrauben anziehen (festziehen). Als Arschtes musste de Schraum aziehe ... ...paar Schrauben waren locker, ein paar fehlten ...so ein liederlicher Mensch ...paar Schraum warn lockr, paar totn fahln ...su e Liedrian

er, sie, es schreibt
Sie schreibt spannende Romane. Die schrebbt spannende Romane.

schräg <Adjektiv>
Dein Schuppen steht schräg! Deine Schupp stieht schrech!

schreiben <Verb>
Was schreiben sie denn? Wos schreim se dee?

Schritt
Einen Schritt weiter, da wärst du in die Scheiße getreten. En Schriet wettr, do wärschte in de Scheiße getratn.

 NEU schrobn
nagen, kratzen

 NEU Schrubberbärscht, de

 NEU Schrubberberscht, de

vertrocknet, zusammengeschrumpft; faltig
faltige Hände, Hände nach dem Baden schrumpliche Händ Für Faltenhaut ist Creme gut. For schrumpliche Haut is Creme gut.

Schrotsäge

Jöhstadt (Stadt im Erzgebirgskreis) [gemeinden]
Jöhstadt liegt sehr hoch oben auf dem Berg. Schtaadtel liecht drum uff dr Juchheh'

schon
Die Sonne scheint schon schön. De Sonn scheint schu schie. Ins Bett, es ist schon spät. Ins Bett, s is schu spät.

Jubiläum (festlich begangene Wiederkehr eines bestimmten Ereignisses)
Hast du auch die Jubiläums-Streichhölzer, wo jedes fünfte brennt? Haste aa die Schubeleums-Streichhilzln, wu schedes fimfte brinnt?

 NEU Schublehr, de
Meßschieber, ein mechanisches Messinstrument mit Skala oder digital. (kommt von Schiebelehre)

Haufen, Stoß, größere Menge [wörtlich Schober]
der Heuhaufen dr Heischubr

jucken (Reizung der Haut oder des Gemüts) <Verb>
Deine Stichelei juckt (stört) mich nicht. Deine Stichelei schuckt miech net. Die Brennnesseln jucken unheimlich. Die Brennnesseln schuckn wie sau. Trink Nesseltee, der juckt nicht! Trink Nessltee, dar schuckt net!

Nicht sonderlich attraktive unscheinbare Frau (Mauerblümchen) [aussehen]
Seine Freundin ist auch so ein Mauerblümchen. Dann sei Freindin is fei ah e rachtes Schüppelmienel.

der Schuppen
Im Schuppen ist mein Holz. In dr Schupp, do is mei Holz.

 NEU Schurmaus, de
Die Wühlmäuse haben die ganzen Wurzeln abgefressen. De Schurmeis hom de ganzen Worzeln ogefrassen.

Wühlmäuse, Schermäuse
Wühlmäuse fange ich mit der Falle. Schurmeis fang iech mit dr Fall. Wenn du in die Wühlmausgänge Hundekot gibst, dann vertreibst du damit die Wühlmäuse. Wenn de in de Schurmeisgäng Hundescheiße gibst, do reißn de Schurmeis aus.

 NEU Schusspel, dr

 NEU schussplich

 NEU Schusstoffel, dr
Der war so nervös, dass er seine ganze Prüfung vermasselt hat, so ein... Dar war esu fisplich dass er sei ganze Priefung vrgeicht hot, su eh Schusstoffel.

 NEU schuurn
hastig und angestrengt arbeiten

schwer <Adjektiv>
schwer ist es nicht, wenn du es bringst schwaar isis net, wenndes bringst

schwerer <Adjektiv>
Die Tasche wird immer schwerer, trag sie doch auch mal. Die Tasch ward egal schwaarner, traa se nor aa mol.

Schwaaß, dr; (auch: Schweeß)
der Schweiß
Wo kommt denn bei dem der Schweiß her? Wu kimmt dee bei dan dr Schwaaß har?

Schwaaßr, dr (Schweeßr)
Schweißer
Der Schweißer macht Pause. Dr Schwaaßr macht Pause.

 NEU schwabbrich
glitschig, glibberig
Das glitschige Zeug fass ich nicht an. Dos schwabbriche Zeich greif iech net ah.

ich weiß
Ich weiß was du meinst. (Ich verstehe dich.) Schwäss wos de maanst.

Pilze [essenpflanzen]
griene Klies un Schwammebrieh  [] Pilze suchen gehen in de Schwamme gih

stolzieren <Verb>
Die Mädchen sind vorhin vorüber stolziert. De Mäd sei vornst vobei geschwanlt.

schwer <Adjektiv>
Heb dir keinen Bruch, das ist zu schwer für dich. Heb dor kan Bruch, dos is zu schwar for diech.

ich werde
Ich werde ihn anzeigen. Schwar ne ahzeing.

Blaubeeren, Heidelbeeren (siehe auch Blaubeer)

Schwast, Schwaster de
Schwester (siehe Kinner)
Meine Frau arbeitet als Krankenschwester. Meine Fraa is Schwaster in Kranknhaus. Meine Schwester ist älter als ich. Meine Schwast is älter wie iech.

 NEU Schweinigl, dr
Nicht nur nicht nur einer, der schweiniglt, sondern auch Kinder die sich dreckig gemacht haben. Draakmunnich [ausstrahlung]
So ein alter Dreckfink! Su eh alter Schweinigl?

schweinische Witze erzählen <Verb>
Der hat nichts anderes im Kopp als schweinische Witze. Dar hot nischt anersch in Kop, dar kaa bluß schweinigln.

schwappen; 1. (von Flüssigem) sich in etwas hin und her bewegen, überfließen; 2. etwas überschwappen lassen und dabei vergießen <Verb>
Lass das nicht so überschwappen! Schweppr net esu! Eine Schweinerei, wer hat denn etwas überfließen lassen? Enne Sauerei, war hot dee su geschwepprt?

die Schwester; siehe auch Schwastr

Schwibbogen, Lichterbogen aus dem Erzgebirge Die auf dem Bogen aufgesetzten Lichter waren Ausdruck der Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht, das sie vor allem in den Wintermonaten oft über Wochen nicht zu Gesicht bekamen; zum Arbeitsbeginn am frühen Morgen war es noch dunkel, und nach dem Ende der Schicht am Abend war die Sonne bereits untergegangen.

 NEU Schwietzel

ich will
Ich kann es nicht, ich will es auch nicht. Schkaas net, schwills aa net.

Pullover (Schwitzer - man kommt darin zum Schwitzen))
Heute ist der Pullover zu warm. Heit is dr Schwitzr ze warm.

die Wolken von Dampf, Rauch, Nebel
Frühmorgens ziehen die Nebelschwaden durch das Tal. Friehmorgns ziehe de Nablschwoden durchs Tol.

Schwalbe
<de Schwolb, de Schwolm> es wird bald Regen geben, sie Schwalben fliegen tief s ward ball Reeng gahm, de Schwolm flieng tief

ich wollte
Ich wollte das nicht! Schwollt dos net!

schwindlig [befinden]
Wenn der so auf dem Baum rumklettert wird es mir vom Hinsehen schwindlig. Wenn dar su uff dan Baam rimklattrt ward mirs von Hieguckn schwumrich.

sie
Können sie bitte mal rüber gehen? Kenn se emol riebr gieh?

kleines Mädchen [wörtlich: Sechbüchse]
Um diese Zeit gehört so ein kleines Mädchen ins Bett. Im die Zeit gehärt die Sechbichs ins Bett.

sechs [mengen]

sechzig

 NEU Seechtopp, dr Seechfatznscherm

urinieren, pinkeln [wörtlich: sechen]
Jetzt gehn wir erst mal sechen, die Zeit wird dafür reichen ... Itze gieh mor arscht mol seeng, de Zeit die ward schu rääng ...

säuft <Verb>
Der säuft nur weißen Schnaps, den könnte die Leber nicht sehen. Dar sefft bluß weißes Zeich, dos kennt de Laabr net sah.

Segn, dr
der Segen
Mache es, meine Erlaubnis hast du dazu. Machs, mein Segn haste.

Sehm, de
Sehma {dǝ Sēhm} [gemeinden]
Ich komme aus Sehma Iech bie vun dor Seehm

sehen <Verb>
<iech sah; du sist; er sit; wir sane; ihr sat; sie sane>

sind <1. Ps. Pl. von sein>
Wir sind jetz da. Mir sei itze do.

seid ihr es

Seil, de; (Seiln, de)
Säule; (Säulen); Stütze(n) eines Bauwerkes, eines großen Ganzen (einer Mannschaft, einer Gesellschaft, des kabinetts, der Opposition ...)
Diese Säulen sind zu schwach! Die Seiln sei ze schwach!

Seltenheit
In der Kneipe bist du eine Seltenheit. In dr Kneip bist du ne Seltnhät.

Sempf, dr
Senf
Musst du dich denn überall einmischen? Musste de ieberoll dein Sempf drzugahm?

Schluß, Ende
Itze is abr Sense!  []

 NEU Sesslfurzer, dr
Die Bürokraten erfinden immer neue Gemeinheiten. De Sesslfurzer hecken immer neie Gemeenheeten aus.

solche
Es gibt mehr solche als solche aber mehr solche als solche. Is gibt sette un sette ober meh sette ols sette.

solches
Niemals habe ich solches Zeug gesagt. Nie hob iech setts Zeich gesaht.

siebzig

ganz klar (auch soot)

Sicherung
Ohne Sicherung kletterst du nicht auf das Dach. Uhne Sichring klatterste net uff dos Dach. Die Sicherung wird durchgebrannt sein ... De Sichring ward dorch sei ...

kochend heiß <))

Nieselregen

ganz leicht regnen (Sprühregen) <Verb>
Es regnet nicht richtig, es ist bloß Sprühregen. Richtsch reenge tuts net, s siefrt bluß e bill.

sieben [mengen]

Lametta (Silberfäden) - Baumschmuck
Stunnelang hängt dar de Silberfeedn an Christbaam, enn wie en annern. ... Stundenlang hängt er die Silberfäden an den Christbaum, einen wie den anderen.

sich konzentrieren, aufpassen
Bei dor Priefing musste ober deine Silberfeedn zammnamme. ... Bei der Prüfung musst du dich aber konzentrieren.

simeliern, simmeliern
überlegen, nachdenken <Verb>
...dei Name fillt mir noch ei - ich muss noch simeliern. ... ... dein Name fällt mir noch ein - ich muss noch überlegen.

überlegen [wörtlich: simpeln] <Verb>
...dei Name fillt mr noch ei - ich muss noch simpeliern. ... ... dein Name fällt mir noch ein - ich muss noch überlegen.
Nu fachsimpln se schu wiedr. ... Nun fachsimpeln sie schon wieder.

sonstwohin; irgendwohin
Dar wollt sinstwuhie. ... Der wollte irgendwohin.(Ich weiß nicht, wo er hin wollte.)

es ist
S´is glei suweit. ... Es ist gleich soweit.

sonst
Setz de Mitz auf, sist warschte nass. ... Setz die Mütze auf, sonst wirst du nass.

siehst Du (vorwurfsvoll, überzeugt)
Siste, siste, iech hobs gesaht. ... Siehst du, ich habe es gesagt.
Siste se? ... Siehst du sie?

 NEU sistern
sonst (veralteter Ausdruck)
Kimmst du har hier, sistern kasste wos drlahm. ... Kommst du jetzt her, sonst erlebst du was.

 NEU sistewie
sonstwie, anderweitig

solche (auch sotte)
S gibt meh sitte als sitte! ... Es gibt mehr solche als solche!

Sommrwarml, Sonnewarml
Marienkäfer
De glabst net, wos die Sommrwarmln for ne Menge Blattleis frassn kenne. ... Du glaubst nicht, was die Marienkäfer für eine Menge Blattläuse fressen können.

Sonn, de
die Sonne
de Sonn gieht auf ... die Sonne geht auf

sagt
Hier soocht mr Glück auf ... Hier sagt man Glück auf

Sook, dr
Sack
dr Sook mit de Ardäppln ... der Sack mit den Kartoffeln

saß
In ennr Schneeweh sooß ar fest. ... Er saß in einer Schneewehe fest.

satt <Adjektiv>
Iech hobs soot! ... Ich habe es satt!
Nu bie iech soot. ... Nun bin ich satt.

sehr <Partikel zur Verstärkung>
dos is soot weit wag ... das ist sehr weit weg

Sorch, de
Sorge
De Sauferei is deine eenzsche Sorch. ... Die Trinkerei ist deine einzige Sorge.

graues Haar
Su gung un schu graue Haar: Sorgnschimml is dos. ... So jung und schon graues Haar: der hat viele Sorgen.

-

solche
sotte Kinnr mecht iech a hamm ... solche (z. B. artigen) Kinder möchte ich auch haben

sozial; das (geregelte) Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft betreffend; auf die menschliche Gemeinschaft bezogen, zu ihr gehörend
Net olle denkn sozschal, viele denkn bluß an siech. ... Nicht alle denken sozial, viele denken nur an sich.

Spacht, dr
Specht
Dar Spacht sucht Warmln in Baamstamm. ... Der Specht sucht Würmchen im Baumstamm.

Spack, dr
Speck
Mit Spack fängt mor Meis. ... Mit Speck fängt man Mäuse.

hochdeutsch: Griebenschmalzstulle [essenhungermahlzeitspeisen]
Wirt, ner bring emol e Spackfettbemm ehar! ... Wirt, eine Griebenschmalzstulle bitte! [essenhungermahlzeitspeisen]
Heit Omd gibts bei unre Leit Spackfettbemm! ... Heute Abend gibt es bei uns Griebenschmalzstullen. [essenhungermahlzeitspeisen]

Spalkn, de
Stücke (Spalten)
Äpplspalkn ... Apfelstücke

Sperling
Machne saa Sparrlich annre Spaatz. ... Manche sagen Sperling andere Spatz.
Iech saa doch net Sparrlich ze meiner Fraa, bist wuhl bleede. ... Ich sage doch nicht Sperling zu meiner Frau, du bist wohl blöd.

Specker, Speckdeckel, dor
Dachmütze, Basecap [kleidung]
Setz dein Speckdeckel auf, sonst brennt dir dei Fleeschmitz ah.. ... Setz deine Basecap auf, sonst verbrennst du dir die Platte.

 NEU Speech, de
Speiche, beim Rad (auch langer dürrer Kerl) [aussehenkoerper]
Dar is ball 2 Meter gruß, aber ganz derr, su ehne Speech. ... Der ist fast 2 Meter groß aber dünn wie eine Speiche.

 NEU speegrn
Tür unnütz auf und zumachen, sodass die Wärme aus dem Zimmer weicht

spät
Ze Bett, s is schu speet! ... Ins Bett, es ist schon spät!

neugierige Person (abwertend); auch allgemein Schimpfwort [wörtlich: Sperrgusche = offener Mund] [schimpfwoerter]
Guck net har, du alle Sperrgusch. ... Guck nicht so neugierig.
Du alte Sperrgusch musst diech aa miet neihänge. ... Du musst dich nicht auch noch in das Gespräch einmischen.

 NEU sperrleweit
sperrangelweit
De Dier hom'se wieder sperrleweit auf gelossn. ... Die Tür wurde sperrangelweit offen gelassen.

 NEU Spittlkram, dr
unnützer Krempel
Dann Spittlkram, kaste waghahe. Dos hehm mier schie lang net meh auf ... Den alten Krempel kannst du wegschmeißen, das heben wir schon lange nicht mehr auf.

spitzig, spitz; 1. schmal zulaufend; 2. abgezehrt; 3. etwas bemerken
Die Pfleck sei spitzsch genung. ... Die Pflöcke sind spitz genug.
Die Mad sah abr spitzsch in Gesicht aus. ... Das Mädchen sah aber schmal im Gesicht aus.
War net esu spitzsch. ... Lass deine spitzen Bemerkungen.

spreizen; etwas (seitwärts) auseinanderbreiten; <Verb>
Spraz diech mol net su hie. ... Setz dich mal ordentlich hin.

 NEU spreisln
lauthals schimpfen, sich aufregen
Dar hot ah nehr über alles ze spreisln. ... Der regt sich auch über alles auf.

Gießkanne

Sprich, de
Sprüche
... wie in dr Poletik: ner gruße Sprich! ... ... wie in der Politik: nur große Sprüche!

Sproch, de
Sprache
Meine Schwast hot en Sprochfahler, statt "Erntefest" saat immr "feste Ernst". ... Meine Schwester hat einen Sprachfehler, statt "Erntefest" sagt sie immer "feste Ernst".
Unnre Sproch will vrstanne sei. ... Unsere Sprache will verstanden sein.

sprudeln; beim schnellen Sprechen Speichel aus den Mund schleudern <Verb>
Ei, wie schie die Quelln sprudln. ... Oh, wie schön die Quellen sprudeln.
Dar hot ne ganz feichte Aussproch, dar sprudlt beim Redn. ... Der hat eine ganz feuchte Aussprache, der sprudelt beim Reden.

 NEU Spruhts, dr
Druck, Kraft, (auch für Gehalt von Kohlensäure bei Mineralwasser) [trinken]
Wenn de die Selterwasser Flasch schittlst, ward orndlich Spruhts, musste aufpassen beim aufmachen. ... Wenn man die Mineralwasser Flasche schüttelt, wird Druck.

spuken; schimpfen <Verb>
Du musst aa mol spuukn! ... Du musst auch mal schimpfen.

Spundis, dr
Spundus; Respekt, Furcht, Angst
Vor dan Hund hob iech Spundis. ... Vor diesem Hund habe ich Respekt.

Staa1, dr (de)
der Stein, die Steine

Staab, dr
Staub
Namm emol en Lappn un wisch dan Staab ab, wie dos bei uns aussieht. ... Nimm mal einen Lappen und wisch den Staub ab, wie das bei uns aussieht.

Steinberg [gemeinden]

Steinbruch

Steinkohlen

Staanle, de
Steinchen
Klaane, heb de Baanle, is kumm Staanle. (Später: Alle, heb se Sockn , is kumm Brockn.) ... Kleine, heb die Beinchen, es kommen Steinchen. (Später: Alte, heb die Socken, es kommen Brocken.)

Steinpilz
... iech find kaane Staapilz ... ... ich finde keine Steinpilze

Stabl, is
das Stäbchen
iech ka net mitn Stabl assen ... ich kann nicht mit dem Stäbchen essen
e Stabl for de Blume ... ein Stäbchen für die Blume

 NEU Stackelbeeh
dürre Beine, wie ein Storch
Die derre Mahd kaa ihre Stackelbeeh ah in enn Reagenzglos boodn. ... Das dünne Mädchen kann ihre Storchenbeine auch im Reagenzglos waschen.

Steckenpferd, Hobby

mit Stöcken laufen (Nordic Walking) <Verb>
Stackln is ne ganz gesunde Beweschungsart. ... Nordic Walking ist gesund.

Stackn, dr
der Stecken
An dan Stackn kaste deine Blum abinne. ... An diesem Stecken kannst du deine Blumen anbinden.
Heit stieht kaa Stackn grod. ... Heute steht kein Stecken gerade. (Heute geht alles schief.)

steinhart <Adj.>
Dar Bauch war stahort, die musstn glei operiern. ... Der Bauch war steinhart, die mussten gleich operieren.

Stampf, dr
dickwandiges Schnapsglas

sterben <Verb> [tod]
Alle Leit missn emol starm ... Alle Menschen müssen irgendwann sterben

 NEU Starnschmeisser, dr
Wunderkerze
Starnschmeisser kam'mer ah ne Kinnern gab'n. ... Wunderkerzen sind Feuerwerke für Kinder.

überstürzt; in Hast und ohne genügend Überlegung; übereilt; hektisch
Die Weibsn sei wieder starzisch wagn dan bill Grillohmd. ... Die Frauen sind wieder hektisch wegen dieses Grillabends.

nach oben stehen (z.B. die Haare) [wörtlich: stürzeln] <Verb>
Dei Hoor starzln abr heit. ... Dein Haar steht aber heute hoch. (es steht zu Berge)

staubsaugen <Verb>
Du hast schu lang net gestaubsauchrt. ... Du hast schon lange nicht Staub gesaugt.

stöbern, suchen <Verb>
Iech hobs net hier, iech muss arscht mol stebrn. ... Ich habe es nicht hier, ich muss erst mal suchen.

stark schneien <Verb>
Gastern hats esu gesteebert, doss mer de Stroßnbaam nimmer g'saah hot. ... Gestern hat es so gestöbert, dass man die Straßenbäume nicht mehr gesehen hat.

Stee2, dr, (de)
der Stein, die Steine
Heb mol de Stee auf! ... Hebe mal die Steine auf!

Stiefelknecht, Gerät zum leichteren Ausziehen der Stiefel

Steppl, dr
Stöpsel, 1. runder oder zylinderförmiger Gegenstand aus härterem Material zum Verschließen einer Öffnung; 2. (Bananen-) Stecker; 3. kleiner [dicker] Junge
Dr Steppl sitzt fest. ... Der Stöpsel sitzt fest.
Du mustt dan Steppl in de Buchs steckn. ... Du musst den Stöpsel in die Buchse stecken.
Su e frechr Steppl. ... So ein frecher Stöpsel.

 NEU Sterrlich, dr
E langer, krummer, meist därrer Stackn

Sterz, de
Topfdeckel [wörtlich: Stürze] [haus]
Namm emol fix de Sterz runner! ... Nimm bitte schnell den Deckel vom Topf! [haus]

 NEU Sterzkasten,
übereifrig, überstürzt, unüberlegt handelnde Person
Bei dann gieht nischt eh bissel pomahle, su eh alter Sterzkasten, dar ist sistewie stewied. ... Bei dem geht nichts in Ruhe, der muss immer alles überstürzen.

stupide; beschränkt; geistlos; ohne geistige Beweglichkeit oder Interessen; langweilig, monoton, stumpfsinnig zum anderen aber auch nach etwas verrückt sein oder etwas unbedingt haben wollen und zum Dritten ziellos, nervös
Die sei su stewied, die gieh uhne Kopp an die Sach na. ... Die sind so stupide, die gehen derart unüberlegt an die Sache ran.
Die is stewiede uff denn Maa ... Sie interessiert sich nur nach dem einen bestimmten Mann.
Die Katz is heit stiwiede. ... Die Katze rennt rauf und runter und wirkt angespannt.

stichig
De Haar warn schu stichlet. ... Die Haare ergrauen.

Stickl, is
Stückchen
... e ganzes Stickl Buttr hot dar zammgefrassn ... ... ... ein ganzes Stück Butter hat er aufgegessen ...

stehen (auch stinne) <Verb>
Schwamme stiehe noch keene. ... Pilze stehen noch keine.

stellen <Verb>
Still dei Fahrrod net an die neie Wand. ... Stell dein Fahrrad nicht an die neue Wand.
Mir stilln uns itze eefach hierhar un warten. ... Wir stellen uns jetzt einfach hierher und warten.

sehr faul
Dumm issr net, abr stinketfaul! ... Dumm ist er nicht, aber sehr faul!

stehen (auch stiehe)
Schwamme stinne noch ... Pilze stehen noch

 NEU Stirl, dr
langer Stab, Stecken, neistirln

Stitz, de
die Stütze oder verkürzt für Stützpfahl
Wenn dar Baam keene Stitz kriecht, hats ne bein nächstn Windstuß im. ... Wenn der Baum keinen Stützpfahl bekommt, haut es ihn beim nächsten Windstoß um.

Stützengrün [orte]

 NEU stockrappelfinstr auch stockrappelnacht
stockdunkel, völlige Finsternis (auch verwendet für in tiefster Nacht)
Iech hob nischt gesahe, es war stockrappelfinstr. ... Ich habe nichts gesehen, es war tiefste Nacht.

Stöck, de
Baumstümpfe, Baumwurzeln (früher wurden sie für die Brennholzgewinnung gerodet)
War tut dee heit nuch Stöck raus? ... Wer gräbt denn heute noch im Wald Baumwurzeln aus?
"Wos ward dee dos?" freecht dor Farschtr. - "Iech tu Stöck raus." - "Do is abr nuch dr ganze Baam dra!" - "Ach, dos hobsch gar net gesah!" ... "Was wird denn das?" fragt der Förster. - Ich mache Baumstümpfe raus." - "Da ist aber doch der ganze Baum dran!" - "Ach, das habe ich gar nicht gesehen!"

Stoob, dr
Stab
For de Tomatnpflanz mechste schu en Stoob in de Ard puchn.. ... Für die Tomatenpflanze möchtest du schon einen Stab in die Erde schlagen.

steckte <Verb>
Bis ze de Wodn stook dar in Schlamm. ... Bis zu den Waden steckte er im Schlamm.

streicheln <Verb>
Iech wollt die Katz bluß sträächln (straachln) ... Ich wollte die Katze bloß streicheln.

stressig, starken Stress bewirkend; aufreibend, anstrengend, geschäftig
Heit sei die abr streesich. ... Heute sind sie aber stressig

 NEU streesich2
Präsenz zeigen, präsent sein (unterwegs sein)
Nammt eich fei zamme, de Pullezei is heit wieder streesich. ... Benehmt euch ordentlich, die Polizei ist heute wieder präsent.

streuen <Verb>
S is glatt, mir missn noch strehe! ... Es ist glatt, wir müssen noch streuen!

Streichr1, dr
Herumtreiber
Die zwee Mäd sei fei ganz schiene Streicher. ... Die zwei Mädchen sind ganz schöne Herumtreiber.

Streichr2, de
die Sträucher
Iech hob keene Baam, bluß Streichr. ... Ich habe keine Bäume, nur Sträucher.

streuen, siehe strehe <Verb>
Uff dan sauern Kuung kaste schu noch e bill Zuckr streie. ... Auf den sauren Kuchen kannst du schon noch etwas Zucker streuen.

kleiner Strauß, Sträußchen
e Streißl Blum ... ein Sträußchen Blumen
E Blumetopp odr e Streißl? ... Eine Topfpflanze oder ein Sträußchen?

streiten, zanken <Verb>

emotional erzählen <Verb>
heit hot ar vu seim Erlebnis gestrieten ... heute hat er sein Erlebnis geschildert

Striezl, dr
Mohnstollen (Dresdner Striezel)
Diesgahr giehts wiedr nach Drasdn uffn Striezlmarkt. ... Dieses Jahr fahren wir wieder nach Dresden auf den Striezelmarkt.
Stolln un Striezl schmeckn beede gut. ... Stollen und Striezel schmecken beide gut.

Streichhölzer
De Striezln sei net zen Gaknl do! ... Die Streichhölzer sind nicht zum Spielen da!

Strimp, de
Strümpfe
Deine Strimp hamm Lechr. ... Deine Strümpfe haben Löcher.

Stroof, de
Strafe
Dar ward schu nuch seine Stroof krieng. ... Der wird schon noch seine Strafe kriegen.

Struh, is
Stroh
Nur Struh im Kopp! ... Er hat nur Stroh im Kopf (also: kein Hirn).

Strumpfhose
... ne Strumphus hattr iebern Kopp ... ... ... eine Strumpfhose hatte er über dem Kopf ...

stülpen; umwenden <Verb>
Iech hob olles imgestülprt, iech finds net. ... Ich habe alles umgestülpt, ich finde es nicht.

Stuff, de; Stuffn, de
die Stufe; die Stufen
De Stuff hot en Riss. ... Die Stufe hat einen Riss.
Rutsch uff de Stuffn net aus! ... Rutsche auf den Stufen nicht aus!

Stump, dr
der Stumpf
dr Baamstump ... der Baumstumpf
Wos saat de dei Rasnmäher ze dan Stumpl in dor Wies? ... Was sagt denn dein Rasenmäher zu dem Stumpf in der Wiese.

Stunn, de
die Stunde
Enne Stunn is fix wag. ... Eine Stunde ist schnell vergangen.
For die Arbett brauchsch noch fimfvartl Stunn. ... Für diese Arbeit brauche ich noch 1 Stunde und 15 Minuten (5 Viertelstunden).

Stuum, de
die Stuben, Wohnräume
Die Stuum sei viel ze klee. ... Die Wohnräume sind viel zu klein.

so (siehe auch esu) [vorsilben]
Iech mach dos eefach su, esu giehts namlich schenner. ... Ich mach das einfach so, so geht e nämlich besser.

Sudl, de
Jauche (wird zur Düngung auf Felder verspritzt)

 ÄND Sudlschepper, dor
Kelle zum Jauche aus der Grube schöpfen Gaugnschepper [landwirtschaft]
Mit'n Sudelschepper wur friher de Mistsudel aus dr Gruub gescheppt un mit'n Schiebbock uff de Wies gefahrn.

 NEU sürme
summen, brummen, auch schnell drehen

so lange
sulang s net reengt ... ... so lange es nicht regnet ...

Sulat, dr
der Salat; 1. mit verschiedenen Marinaden oder Dressings zubereitete kalte Speise aus [zerpflückten] Salatpflanzen, Obst, frischem oder gekochtem Gemüse, Fleisch, Wurst, Fisch o.ä.; 2. Kopfsalat, Blattsalat; 3. Durcheinander, Wirrwarr; Unordnung
1. Dar Sulat is ja fein. ... 1. Der Salat ist ja fein.
2. Dr Sulat fängt schu aa ze schissn. ... 2. Der Salat fängt schon an zu schießen
3. Bei mir is aa su e Kablsulat. ... 3. Bei mir ist auch so ein Kabelsalat.

Salbei-Tee
Erkillt? - Sulwei-Tee trinken! ... Erkältet? - Salbei-Tee trinken!

 NEU Summs, dr
Aufhebens, Aufwand, Aufriss, große Umstände
Mier hom net viel Summs gemacht. ... Wir haben keine großen Umstände gemacht.

Sums, dr
Umstände, Aufsehen
Suviel Sums machn mr net. ... Wir machen nicht soviele Umstände.

Sonntag [wochentage]
in dr sunndichs Frieh ... in der sonntags Frühe [zeiten]

 NEU Sunnescherm, dr
Sonnenschirm 🏖 <Substantiv>
Ne Sunnescherm kasste heier uffn Ebrbuden lossen. ... Den Sonnenschirm 🏖 kannst du dieses Jahr auf dem Dachboden lassen.
Brauchst när ne Rengscherm. ... Man braucht nur den Regenschirm ☔ (Sommer 2024)

Junikäfer

Sonnabend [wochentage]

Supp, de
Suppe [speisen]
In deine Supp guckn meh Aang nei als raus. ... In deine Suppe sehen mehr Augen hinein als heraus. (fettarme Zubereitung)

Suß, de
Soße [auch Tunk]

sowieso
Wos iech saah is suwesu folsch. ... Was ich sage ist sowieso falsch.

so etwas
suwos musst du grod saa ... ... so etwas musst du gerade sagen ...

sozusagen; gewissermaßen (man könnte es so sagen)
Is war suzesaa iebr Nacht passiert. ... Es war gewissermaßen über Nacht geschehen.