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S wie Schwibbuung
Darf in kann Haus fahln

gieht, gitt
geht <Form von gehen>
Tuts wieh? - S´gieht. ... Tut es weh? - Es geht.
Seit wann gitt dee die Uhr net meh? ... Seit wann geht denn die Uhr nicht mehr?
Is gitt sein Gang, ... Es geht seinen Gang (wie besprochen).
Seit wann gitt dee die Uhr net meh? ... Seit wann geht denn die Uhr nicht mehr?
Is gitt sein Gang, ... Es geht seinen Gang (wie besprochen).

NEU Haftl un Schlingl
Die Beeden sei wie Haftl un' Schlingel. ... Die Beiden sind unzertrennlich.
Haftl'n hot frieher dr ↗Haftlmacher haargestillt, war bestimmt ticht'sches ↗Gepoplich.
Haftl'n hot frieher dr ↗Haftlmacher haargestillt, war bestimmt ticht'sches ↗Gepoplich.

sagen <Verb>
Nischt sah, nischt härn, nischt saa. ... Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. (drei Affen)
Dozu saa iech nischt. ... Dazu sage ich nichts.
Dozu saa iech nischt. ... Dazu sage ich nichts.

säge <Verb>
Saach dan darrn Baam im. ... Säge den dürren Baum um. (Fälle den dürren Baum.)

Saachr, dr
Standuhr {Sēchɔr} {Sāchɔr}
dr Saachr hot geschlah ... die Uhr hat geschlagen

Ameise; auch: Stechmücke, Bremse [wörtlich: Seichameise] {Sechams}
saachameisln ... jucken, kribbeln <Verb>

Saaf, de (auch: de Sääf)
die Seife
Namm Saaf zen Händwaschn. ... Nimm Seife zum Hände waschen.

NEU Saafnpatschl, is
scherzhafte (leicht abwertende) Bezeichnung für Friseur. [taetigkeiten]

NEU Saagnblaatel, is
Sägeblatt
's gibt Eisensaagnblaateln un ah welche fir Holz un ah Kreissaagnblaateln. ... Es gibt Sägeblätter für Eisen, für Holz und es gibt auch Kreissägeblätter.

der Saum, umgeschlagener und angenähter Stoffrand, Rand einer Fläche
An Saam stinne de starkstn Fichtn, dos sei de Randfichtn. ... Am Waldrand stehen die stärksten Fichten, das sind die Randfichten.
Bei denn Klaad is dr Saam ausgefranst. ... Bei deinem Kleid ist der Saum ausgefranst.
Mier machen itze ne Saam nimm. ... Wir machen uns vom Acker. (im Sinne von nach Hause gehen)
Bei denn Klaad is dr Saam ausgefranst. ... Bei deinem Kleid ist der Saum ausgefranst.
Mier machen itze ne Saam nimm. ... Wir machen uns vom Acker. (im Sinne von nach Hause gehen)

1. urinieren, pinkeln; 2. sägen [wörtlich: sechen] <Verb>
Iech gieh saang. ... Ich gehe pinkeln.
Dan Haufm Hulz missn mr nuch saang. ... Diesen Haufen Holz müssen wir noch sägen.
Dan Haufm Hulz missn mr nuch saang. ... Diesen Haufen Holz müssen wir noch sägen.

Krumme Holzlatte
Guck dir ner mol den Saangbüchel o. ... Sieh dir mal diese krumme Latte an.

sagte, sagte es, sagt es! <Verb>
Wart, dar saats schie noch. ... Warte, er sagt es schon noch.
Saats glei, dassr kaane Lust habt. ... Sagt es gleich, dass ihr keine Lust habt.
Saats glei, dassr kaane Lust habt. ... Sagt es gleich, dass ihr keine Lust habt.

Sabl, dr
der Säbel
En Nussknacker sei Sabl is wag! ... Dem Nussknacker sei Säbel ist weg!

langsam, vorsichtig, sacht

sechzig

sechzigjährig
... wie sachziggahrig siste noch net aus ... ... wie sechzigjährig siehst du noch nicht aus

Sääl, is
Seil
Dos Sääl is ze lang. ... Das Seil ist zu lang.

sächsisch
Arzgebargsch is ke Sächssch ... Erzgebirgisch ist kein Sächsisch

sehen <Verb>
Mit Brill sah iech itze bessr. ... Mit Brille kann ich jetzt besser sehen.
Nu sah mol a! ... Nun sieh mal an!
Dos soch mor abr noch net, dasse schwanger is. ... Das sah man aber noch nicht, dass sie schwanger ist.
Nu sah mol a! ... Nun sieh mal an!
Dos soch mor abr noch net, dasse schwanger is. ... Das sah man aber noch nicht, dass sie schwanger ist.

selber, selbst
... dar konnt net salberscht komme ... ... ... er konnte nicht selber kommen ...

ÄND salling
früher, vormals, damals (veralteter nicht mehr gebräuchlicher Ausdruck)

Samml, de
Semmel, Brötchen
E Radl Worscht zu dar Samml wär net schlacht. ... Eine Scheibe Wurst zur Semmel wäre nicht schlecht.
Sammldaamisch ... Scherzhaft für Bäcker
Sammldaamisch ... Scherzhaft für Bäcker

Sammlbrut, is
Semmelbrot
... Sammlbrut passt bessr dorzu ... ... ... Semmelbrot passt besser dazu ...

samt, zusammen mit; nebst

Samstag siehe auch ↗Sunnobnd [wochentage]

De Sandhusen gibt's när in Geyer ... Als der Bergbau keine Einkommensquelle mehr darstellte, sollen die arbeitslosen geyrischen Väter mit ihren Kindern und Säcken voller Sand durch die Nachbarorte gezogen sein, um das feine Material zu verkaufen. Auch wenn die Geyrischen heute ohne den Sand auskommen, ihre Sandhosen tragen sie dem Namen nach immer noch.

Sansnmaa, dr
Tod, Sensenmann

gemächlich gehen; nicht auf den Weg achten <Verb>
Itze sappm die aa noch in die Hundescheiße. ... Jetzt laufen die auch noch durch den Hundekot.

NEU Sardining, de
Sardinen (Fische) <Substantiv>
Bei de Tschechen hom mier frieher immer de Eel Sardining gekaaft. ... In der Tschechei wurden früher immer Oel Sardinen gekauft. (weil es bei uns keine gab)

Sarmsl, de
aufdringliches Fluginsekt (Brummer)
Nu habtr wiedr su ne Sarmsl reigelossn ... ... Nun habt ihe wieder so einen Brummer hereingelassen. ...

seht her <Verb>
... satt haar, su giehts ... ... ... seht her, so geht es ...

seht hin
Satt hie, su giehts! ... Seht hin, so geht es!

seht ihr es

Vun Satzing aus sieht dr ↗Hirtstaa när aus wie eh klaaner Hiebel. ... Von Satzung aus sieht der Hirtstein nur aus wie ein kleiner Hügel.

Saubaa, Saubee
Eisbein (Gericht)
Gesund is Saubaa net grod, s schmeckt abr. ... Gesund ist Eisbein nicht gerade, es schmeckt aber.

Eisbein (Gericht)
Gesund is Saubaa net grod, s schmeckt abr. ... Gesund ist Eisbein nicht gerade, es schmeckt aber.

NEU Saubaatz, dr
Grobmotoriker, der alles kaputt (zur Sau) macht, alter Kaputtmachteufel.

NEU Sauerlump, dr
Ass net esu viel Sauerlump, ihr kriecht när griene Zäh. ... Ess nicht soviel Sauerampfer, du bekommst grüne Zähne.

Saufaus, dor
Trinker, Säufer [wörtlich: der Austrinker]

saufen; gierig trinken; Tiere saufen
De Ziesch will net saufm. ... Die Ziege will nicht saufen.
Heit saufm mr en. ... Heute trinken wir einen.
Heit saufm mr en. ... Heute trinken wir einen.


Schaar, de
die Schere
Deine Schaar schnedt abr net. ... Deine Schere schneidet aber nicht.

Schachtr, de
Bergleute; Leute vom Schacht
Mei Nachbar war aa Schachtr. ... Mein Nachbar hat auch im Schacht gearbeitet.

Schackett, is
das Jackett; Anzugjacke; Sakko
Dei Schackett willste wuhl net mietnamme? ... Dein Jackett willst du wohl nicht mitnehmen?

NEU Schafele, is
Scheibchen, meist vom Weihnachtsstollen

schämen, sich; Scham empfinden <Verb>
Iech täät miech schame! ... Ich würde mich schämen!
Scham diech! ... Schäm dich!
Scham diech! ... Schäm dich!

Schamstrich, dr
Liebhaber, Bräutigam... meist etwas abwertend gebraucht [liebe]
Meine ↗Määd bracht schie wieder en neie Schamstrich miet ehamm. ... Meine Tochter brachte schon wieder einen neuen Liebhaber mit nach Hause.

Scharbl, is
die Scherbe (kleine flache Pfanne, Topf)
Fier de Eischneidr nimmste is klaane Scharbl. ... Für die Bratkartoffeln nimmst du das kleine Pfännchen.

Scharm, dr
der Schirm
Namm en Scharm miet, es soll reenge. ... Nimm einen Schirm mit, es soll regnen.

NEU scharmeziern
klagen, herum jammern, auch schimpfen <Verb>


Schedlbrumme, is
Kopfschmerzen

jeder
Su wos wess schedr. ... So etwas weiß jeder.

schälen <Verb>
Su ne harte Schol, do scheeln mor de Barn liebr. ... So eine harte Schale, da schälen wir die Birnen lieber.

schön
<scheen; schennr od. schinnr; am schennstn>
Heit is scheen, heit gieh mr barbsch. ... Heute ist es schön, heute gehen wir barfuß.
Heit is scheen, heit gieh mr barbsch. ... Heute ist es schön, heute gehen wir barfuß.


Heier hammr genuch Hei in dr Schei. ... In diesem Jahr haben wir genügend Heu in der Scheune.

Scheidraschr, dr
Vielfraß (Scheunendrescher)
Dar frisst wie e Scheidraschr. ... ... hoffentlich bekommst du den satt.

Scheierhadr, dr
Scheuertuch, Scheuerlappen
Leech deine Hus net wie en Scheierhadr hie. ... Leg deine Hose nicht wie einen Scheuerlappen hin.

scheuern <Verb>
Die Diel musste scheiern, net bluß drieber wischn. ... Den Fußboden mustt du scheuern, nicht bloß drüberweg wischen.

Scheim, de
Scheiben
Dar Hagel hot de Scheim zrschlaa. ... Der Hagel hat die Scheiben zerschlagen.

Scheißbasn, dr
ein schlechter Mensch
Do hastes wiedr mol gesah, wos dos for e Scheißbasn is. ... Da hast du wieder mal gesehen, wie schlecht der (die) ist.

Scheißdrack, dr
der Scheißdreck (nichts)
Du wesst en Scheißdrack! ... Du weißt gar nichts, du kannst da nicht mitreden!


Is dar immr su freindlich? - Du meenst scheißfreindlich! ... Ist der immer so übertrieben freundlich?

scheußlich
Dos schmeckt scheißlich, wenn de statt Zuckr Salz nimmst. ... Das schmeckt scheußlich, wenn du statt Zucker Salz nimmst.

Scheitl, is
Holzscheit
Kenntst noch paar Scheitl drauflegn. ... Du könntest noch ein paar Scheite nachlegen.

schäkern; scherzen, neckend flirten

jemand
Kaa hier mol schemand de Tier aufhalln? ... Kann hier mal jemand die Tür offenhalten?

schöner
Die Mäd warn immer schener (schennr) un mir immer illr. ... Die Mädchen werden immer schöner und wir immer älter.

kenn schennrn Baam gibts als en Vugelbeerbaam ... keinen schöneren Baum gibt es als den Vogelbeerbaum (Volkslied)

Scheppleffel, dor
Suppenkelle zum Suppe schöpfen [essen]
Warscht glei mit'n Scheppleffel bolwiert! ... Du bekommst gleich eins mit der Suppenkelle verpasst!

schöpfen <Verb>
Bei Huchwassr in Kallr musstn mor friehr scheppn, itze hammr ne Pump. ... Bei Hochwasser im Keller mussten wir früher schöpfen, jetzt haben wir eine Pumpe.

NEU Schepptopp, dr

Scherbl, is
kleine flache Pfanne, Topf (Scherbe)
Wos iebrig is, dos tuste ins Scherbl. ... Was übrig ist, das tust du in die kleine Pfanne.

NEU Scherm, Schermel, is
große Pfanne, kleine Pfanne <Substantiv> [essen]
En Scherm braucht mr' fier ne ↗Rauchemad, fier e bissel braune Butter langt e klaanes Schermel. ... Für einen Backs, braucht man eine große Pfanne, für etwas braune Butter reicht ein Pfännchen
Un ah der ↗Rengscherm , gehert zu de Scherme derzu, wie ah dr ↗Sunnescherm. ... Auch Regenschirm ☔ und Sonnenschirm 🏖 gehören zur Familie der Schirme.
Un ah der ↗Rengscherm , gehert zu de Scherme derzu, wie ah dr ↗Sunnescherm. ... Auch Regenschirm ☔ und Sonnenschirm 🏖 gehören zur Familie der Schirme.

Scheurhadr, dr
Scheuertuch siehe auch ↗Hadr
Unnr Scheurhadr heest wuannersch "Aufnehmer". ... Unser Scheuertuch heißt anderswo "Aufnehmer".

schön <Adjektiv>
Iech mach mer mei Lahm schie. ... Ich mach mir ein schönes Leben.

S kennt su schie sei. ... Es könnte so schön sein.

Schiebaa, is
Schienbein

NEU Schiebäh, is
Schienbein <Substantiv>

Schiebbock, dor
einrädrige Schubkarre

NEU Schiebböcker, dr
Kochkäse mit Kümmel, Schiebböcker ist ein Käse 🧀 für arme Handelsleute, die mit dem ↗Schiebbock unterwegs waren

Schiedsr, dr
der Schiedsrichter
Dr Schiedsr hot wiedr wos zammgepfiffn. ... Der Schiedsrichter hat nichts gesehen.

krumm, nicht rechtwinklich [wörtlich: mit schiefen Ecken]

NEU Schiefr, dr
Splitter, Holzspan <Substantiv>

Schiefrdeckr, dr
Dachdecker
Dr Schiefrdeckr macht bei uns neie Schindln drauf. ... Der Dachdecker macht auf unser Haus neue Schindeln drauf.

schief, krumm (siehe auch ↗schiegicht); tlws. auch schielend (siehe auch ↗schiegln)
Dos Bild hängt fei schie wiedr schieget. ... Das Bild hängt schon wieder schief.

schief, krumm (siehe auch ↗schieget)

schielen <Verb>
Seit wann schieglst dee du? ... Seit wann schielst denn du?
Iech schiegl gor net, dos is de Sonn. ... Ich schiele gar nicht, das ist die Sonne.
Seit dr Schulzeit schiegl iech. ... Seit der Schulzeit schiele ich.
Iech schiegl gor net, dos is de Sonn. ... Ich schiele gar nicht, das ist die Sonne.
Seit dr Schulzeit schiegl iech. ... Seit der Schulzeit schiele ich.



schielen <Verb>

NEU Schiemand
Jemand, irgendwer
Haste Schiemand getroffn? Naa, war Kaaner do. ... Hast du Jemanden getroffen? Nein, war Keiner da.

NEU schillig bleim
was schuldig bleiben (im Laden zum Beispiel) Wenn man als Kind nicht genug Kleingeld für seine Süßigkeiten im Tante Emma Laden mit hatte musste man halt was schuldig bleiben. Hat man halt beim nächsten Besuch mit beglichen. (Heutzutage nahezu undenkbar)
Mier fahln noch fimpf Pfeng fier dann ↗Nutscher ich namm ne aber drwang miet, bleib ich halt wos schillig.


extrem dünn sein wörtlich: dünn wie eine Schindel [gestalt]
die is schindlderr
[gestalt]
Die is schindlderr, wall se mit ollr Gewalt onamme wollt. ... Die ist so sehr dünn geworden, weil sie mit aller Gewalt abnehmen wollte.

Die is schindlderr, wall se mit ollr Gewalt onamme wollt. ... Die ist so sehr dünn geworden, weil sie mit aller Gewalt abnehmen wollte.


schinden, schuften, schwer arbeiten <Verb>

Schirml, is
kleine Pfanne; Topf mit 2 Griffen

Schiss, de
Angst
Schiss homm ... Angst haben

schießen <Verb>
Die schissen dan Ball schu noch ins Fanster. ... Die schießen den Ball schon noch ins Fenster.

schütten <Verb>
alles zusammenschütten alles zammschittn
ich kann
Ich kann das nicht. Schkaa dos net.
Schlaach, dr
Schlauch
<dr Schlaach, de Schleich> Alles ist abgebrannt! Die Schläuche waren zu kurz! Olles ogebrannt! De Schleich warn ze kurz!
ÄND Schlaade
Ort Schlettau
Schlettauer Kirchengesicht - scherzhafte Bezeichnung für die Einwohner von Schlettau, an deren Kirche ein eingemauertes Gesicht zu sehen ist, wo der Sage nach ein sündhaft gewordener Kirchendiener eingemauert worden ist. Siehe Link [aussehen]
http://www.erzgebirge-museum.de/sagen-und-legenden/sagenbuch-des-erzgebirges/460-das-moenchgesicht-an-der-kirche-zu-schlettau.html
Name für Königswalde ↗Kinneschwall [gemeinden]
Schlaadorf heißt das weil hier früher Flachs geschlagen wurde De Kinneschwaller kloppen siech net epper gerne, sonnern ...
schleifen <Verb>
Der Zug hat das Auto 50 Meter mitgeschleift. Dar Zuch hot dos Aoto fuftsch Meter mietgeschlaaft.
Schlaaz, dr
der Schlitz (aufgeschlitzter Stoff)
Der Ast hat einen Schltz in das Zelt gemacht.. Dar Ast hot en Schlaaz ins Zelt gemacht.
das Schlagloch (früher fast nur in der DDR, heute gesamtdeutsches Phänomen)
Der Straßendienst wird bald die Schlaglöcher ausbessern. Dr Flick-Konzern ward ball de Schlachlächr zumachn. HSU3R hieß die Straßen Instandsetzungs Methode der DDR. Hacke, Schaufel und 3 Rentner... 😁
schlecht <Adjektiv>
Das letzte Bier war wieder mal schlecht. Is letzte Bier war wiedr mol schlacht.
Schlachtschkät, de
Schlechtigkeit (das Schlechtsein)
Seine Schlechtigkeit wird er schon einmal büßen. Seine Schlachtschkät wardr schu emol bießn.
NEU Schlackenbliemle
Huflattichblüten (Huflattich blüht im zeitigen Frühjahr meist auf Brachland, die kleinen gelben Blüten die lange vor den Blättern erscheinen werden als Husten Tee gesammelt. [pflanzen]
Schläf, de; Schleef
die Schleife
Mach eine Schleife, die geht leichter wieder zu öffnen. Mach ne Schläf, die gieht lechtr wiedr auf.
schlürfen <Verb>
Schlürf nicht so mit deinen Schuhen! Hebe die Füße! Schlarf net su mit deine Schuh! Heb de Fiss! Tragen, nicht schlürfen (hinterherziehen)! Trae, net schlarfn!
Schlawittl, is
Schlafittchen (Krawatte)
jemanden am Schlafittchen nehmen, packen, fassen und für ein geringes Vergehen zur Rechenschaft ziehen Dan pack iech an Schlawittl!
schleifen <Verb>
schläft <Verb>
Seid leise, der Kleine schläft. Ruhig, dr Klaane schleeft.
Schleis, de
die Schleuse, Wasserdurchlass
Kellerschleuse Kallrschleis Schiffsschleuse Schiffsschleis
Schlema (Ort im Erzgebirge)
Schlenkrich, dr
plötzliches Schleudern
auf einmal schleuderte es uns of ehmol gobs en Schlenkrich
Schlickl, is
das Schlückchen, ein kleiner Schluck
Es war nur ein kleines Schlückchen, Saufen geht anders. Is war bluß e klaanes Schlickl, Saufn gieht annersch.
siehe ↗schliefig <Adj.>
Brot ist noch nicht ganz fertig gebacken Is Brot ist noch schliefig Kuchen mit unausgebackenen Stellen schliefigr Kuchn
schmierig, schlüpfrig <Adj.>

Schlieten, dor
der Schlitten
Wie kann man denn mit dem Schlitten über die Sprungschanze fahren? Wie kaa mr dee mitn Schlietn iebr de Schanz fahrn?
NEU Haftl Schlingl
Die Beiden sind unzertrennlich. Die Beeden sei wie Haftl un' Schlingel.
Du hast die Schlüpfer verkehrt an, das Braune nach außen. Hast de Schlippr vorkehrt rim a, s Braune noch außn.
Schlissl, dr
der Schlüssel; 1. Gegenstand zum Öffnen und Schließen; 2. Mittel zum Erschließen de Zugangs oder Verständnisses
Die gute Idee war der Schlüssel (zum Erfolg). Die gute Idee war dr Schlissl. Dieser Maulschlüssel passt doch nicht auf den Schraubenkopf. Dar Schlissl passt doch net uf dan Schraumkopp.
Schlitznziehr, dr
Schraubenzieher [wörtlich: Schlitzschraubenzieher]
Mit dem Schlitzschraubendreher drehst du Schlitzschrauben fest oder los. Mitn Schlitznzieher drehste Schlitzschraum fest .. odr lus.
miech schlöfferts ,ich gähne bin müde
schlafen <Verb>
Sonntags schlafen wir immer lange. Sunntichs schlofmr immr lang. Wenn ich Kaffee trinke, kann ich nicht schlafen. Wenn iech Kaffee trink, kaa iech net schlofm. Bei mir ist es umgekehrt: Wenn ich schlafe, kann ich keinen Kaffee trinken. Bei mir isses imgedreht: Wenn iech schlof, kaa iech kenn Kaffee trinkn.
Schlog, dr
der Schlag
... ein leichter Schlaganfall ... ... e leichtr Schlogaafoll ... Herzinfarkt Harzschlog
Schloof, dr
Schlaf
Seine Frau redet im Schlaf, tagsüber sagt sie nicht viel. Senne Fraa redt in Schloof, betog saht se net viel.
metallisch mechanisches Knarren kurz bevor ein Uhrwerk abgelaufen ist
Unsere Uhr hat Geräusche gemacht, eventuell müssen wir ihn mal wieder aufziehen. Unr Saachr hot geschlorxt emende missn mer ne ma widr uffziehn.
Nach diesem Regegen brauchen wir nun neue Pflanzen. Des tat schlosn, nu braung mr neie Pflanzn.
schläferig, müde <Adjektiv>
Ich bin so müde, ich geh zu Bett. Iech bie esu schluffrich, iech gieh zebett.
NEU schlumpern2
langsam gehen, nicht vorwärts kommen
NEU schlumpern; vrschlumpert
liederlich sein
Das Buch hast du in deiner Liederlichkeit verlegt. Dos Buch is wag, dos haste ↗vrschlumpert .
NEU Schlumprich, Schlamprich dr
liederlicher, unordendlicher Mann (Antonym (Gegenteil) zu Schlampe) [wesenszug]
Wo hast du wieder deine Schlüssel verlegt, du liederlicher Kerl? Alter Schlamprich, wu haste dä wiedr deine Schlissln ↗vrschlampert?
NEU Schlung, dr
Schlund, Hals
Von der Unordnung in deinem Kinderzimmer zieht es mir ja den Hals zu... sagte die Mutter. Wie's in deiner Buud aussieht, do ziehts mer ja ne Schlung zu... saaht de Mamm.
NEU Schlußn, de
Schloßen, meist grobkörniger Hagel [wetter]
Es kam solcher großer Hagel, dass es die Blätter vom Baum gerissen hat. Es kame sette gruße Schlußn, dass es de ganzen Blätter vu de Baam geschlaahe hot.
Schmer; schwabbeliges weiches Fett vom Schwein (wird häufig zu Schmalz verarbeitet)
Schmerbauch (fettleibig) Schmaarbauch
schmächtig; dünn und von zartem Gliederbau
Der ist aber dünn geworden. Dar is abr schmächtsch wurn.
Pfusch am Bau oder auf der Baustelle
schmieren, schlecht schreiben
Schmand, dor
Nicht nur ein Milchprodukt, sondern im erzgebirgischen generell Schlamm, Schlick [landwirtschaft, wetter]
Trete nicht in diese Schlammpfütze! Latsch net nei in die Schmand↗pfitz!
Schmarr, de
Wunde; Narbe
So eine große Wunde, sie mussten nähen. Su ne gruße Schmarr, die musstn neehe.
Schmatterlich, dr
Schmetterling
lass mal den Schmetterling raus loss mol dan Schmatterlich naus
Ein ziemlich dürrer unscheinbarer Mensch Wörtlich ein Schmächtling [aussehen]
Der Junge ist ziemlich schmächtig, an dem ist nichts dran. Dos Gungl is fei bluß eh Schmattlich, ze dann is nischt derzu.
beleidigt sein
Nun sind sie wieder eine Woche beleidigt. Nu schmaunkn se wiedr ne Woch.
Die Teile kannst du wegschmeißen, die haben alle eine Beschädigung. Uff Ärb... Die Teele kaste waghahe, die ham alle en Schmeeß.

Schmiech, de
Gliedermessstab, Zollstock [wörtlich: Schmiege, zur Winkeleinstellung, die ähnlich einem Zollstock aufzuklappen geht]
Jetzt brauche ich einen Gliedermessstab. Itze brauch iech enne Schmiech.
Das sieht nicht gut aus, das schreibst du nochmal. Dos Geschmolchr schrebste nochmol!
schmeckte <Verb>
Hat es denn geschmeckt? - Es ging so. (Es gibt etwas Besseres.) Schmooks dää? - Is ging.
schmal <Adjektiv>
du bist aber schmal geworden (du hast aber abgenommen) du bist abr schmool wurn
NEU Schmutt, dr
Hohe Geschwindigkeit, irgendwas schnelles
Auf dem Berg kriegt man mit dem Schlitten ziemliche Geschwindigkeit drauf. Uff dann Barg kriegste mit'n Schlieten aber orndlichen Schmutt drauf
Schnack, de
Schnecke
Die Schnecken haben den Salat abgefressen. De Schnackn hom in Sulat abgefrassn.
Kanne mit Ausgießer
ein Mensch, wo man nicht weiß, woran man ist ↗Nieselpriem
Der ist eben so! Dos is nu su e Schnaftndudl!
Schnakenhascher, dor
Mückenjäger. Bezeichnung für einen weltfremden Spinner. [ausstrahlung]
Mein neuer Kollege ist ein ziemlicher Spinner. Mei neier Kollech' is eh richtscher Schnakenhascher.
Schnappmassr, is
Taschenmesser
Mit dem Taschenmesser wird aber nicht überall herumgeschnitzt. Mit dan Schnappmassr ward abr net ieberoll rimgeschnitzt.
schwerfälliger Mensch [bewegungen]
Schnauznhobl, dr
Mundharmonika
Was wird denn mit dem Langholz? - Mundharmonikas für Großmäuler Wos ward dee mit dan Langholz? - Schnauznhobl for Grußguschn.
Schnauzr, dr
Schnurrbart
An deinem Schnurrbart sieht man, was es heute zu Mittag gab. An dein Schnauzr sieht mr, wos heit ze Mittich gob.
schneidet <Verb>
Das Messer schneidet gar nicht! Dos Massr schnedt gor net!
Schneegestöber, starker Schneefall (auch: ↗stebrn)
Schneeschuh, de
Ski
Heute wollen wir Ski fahren. Heit wolln mr Schneeschuh fahrn. Im Erzgebirge lernst du das Skifahren schon recht zeitig. Im Arzgebirg lernste is Schneeschuhfahrn beizeitn.
Schneidmiel, de
Sägewerk, Schneidmühle
Die Bretter hole ich im Sägewerk. De Brattr hul iech in dr Schneidmiel.
Schniebl, de
Penis [koerper, sexualitaet]
schnauft <Verb>
Hörst du nicht, wie er schnauft? Schieb mal etwas! Härste net, wie dar schniebt? Schieb mol bissl.
Schnobl, dr
Schnabel; (umgangssprachlich) Mund
Wir sprechen so, wie uns der Schnabel gewachsen ist. Mir sprachn su, wie uns dr Schnobl gewachsn is.
NEU Schnork, de
Der hat wieder paar Anekdoten zum Besten gegeben. Dar hot 'dr wieder paar Schnorken derzehlt.
Schnup, de
Schnupfen
Was hast du denn? Den Schnupfen, den Husten und kein Geld! Wos haste dee? De Schnup, de Hust un kee Gald!
Schnupptichl, is
Schnupftuch, Taschentuch
Geräuschvoll wo reinbeißen, geräuschvoll kauen <Verb> [essen]
Der kaut an seinem Kohlrabi wie ein Hase. Dar schnurpst an sein ↗Kollerabi, wie eh ↗Hos Heute lief es auf Arbeit ausnehmend gut! Heit uff Ärb hot's emol orndlich geschnurpst!
schade drum
Das Brot war angeschimmelt, schade drum. Dos Brut war ageschimmlt, schoddrim.
Schodn, dr
der Schaden
Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. War en Schodn hot, dar braucht fiern Spott net ze sorgn. Schadenfreude ist für manche die schönste Freude. Schodnfraad is for manche de schennste Fraad.
Schof, is
das Schaf <is Schof, de Schof/ Schäfr>
Hul de Schof rei! [›] Die Frau ist ein richtiges gutes Schaf, lässt sich alles gefallen. Die Fraa is fei e richtsches gutes Schof. Der Schäfer hat aber viele neue Lämmchen. Dar Schäfr hot abr viele neie gunge Schof.
Schafleder
sie sind ganz schnell fortgerannt die sei gerannt wie Schoflaadr
Schol, de
die Schale
Kann man die Schale mit essen? Kammr de Schol miet assn?
speien, kotzen, erbrechen <Verb>
mir war es wie kotzen mir wars wie schpeie
Schrack, dr
der Schreck
Ich habe einen Schreck bekommen, als ich ihn jetzt sah. Iech hob en Schrack kriecht, wu iech dan itze gesah hob.
Schramm, de
Schramme; von einem [vorbeistreifenden] spitzen oder rauen Gegenstand durch Abschürfen hervorgerufene, als längliche Aufritzung sichtbare Hautverletzung oder Beschädigung einer glatten Oberfläche
Es ist nichts passiert, es ist bloß eine kleine Schramme. Nischt passiert, bluß ne klaane Schramm.
NEU Schrappnelda, de
abwertender Ausdruck für aufgetakeltes, nerviges Weibsbild. [ausstrahlung]
Schraum, de
die Schrauben
Als Erstes musst du die Schrauben anziehen (festziehen). Als Arschtes musste de Schraum aziehe ... ...paar Schrauben waren locker, ein paar fehlten ...so ein liederlicher Mensch ...paar Schraum warn lockr, paar totn fahln ...su e Liedrian
er, sie, es schreibt
Sie schreibt spannende Romane. Die schrebbt spannende Romane.
schräg <Adjektiv>
Dein Schuppen steht schräg! Deine Schupp stieht schrech!
schreiben <Verb>
Was schreiben sie denn? Wos schreim se dee?
Schriet, dr
Schritt
Einen Schritt weiter, da wärst du in die Scheiße getreten. En Schriet wettr, do wärschte in de Scheiße getratn.
NEU schrobn
nagen, kratzen
NEU Schrubberbärscht, de
grober Bürstenbesen mit Stiel zum Fußboden schrubben oft in Verbindung mit dem ↗Waschhoder
NEU Schrubberberscht, de
grober Bürstenbesen mit Stiel zum Fußboden schrubben oft in Verbindung mit dem ↗Waschhoder
vertrocknet, zusammengeschrumpft; faltig
faltige Hände, Hände nach dem Baden schrumpliche Händ Für Faltenhaut ist Creme gut. For schrumpliche Haut is Creme gut.
Schrutsaach, de
Schrotsäge
ÄND Schtaadtel
Jöhstadt (Stadt im Erzgebirgskreis) [gemeinden]
Jöhstadt liegt sehr hoch oben auf dem Berg. Schtaadtel liecht drum uff dr ↗Juchheh'
schon
Die Sonne scheint schon schön. De Sonn scheint schu schie. Ins Bett, es ist schon spät. Ins Bett, s is schu spät.
Schubeleum, is
Jubiläum (festlich begangene Wiederkehr eines bestimmten Ereignisses)
Hast du auch die Jubiläums-Streichhölzer, wo jedes fünfte brennt? Haste aa die Schubeleums-Streichhilzln, wu schedes fimfte brinnt?
NEU Schublehr, de
Meßschieber, ein mechanisches Messinstrument mit Skala oder digital. (kommt von Schiebelehre)
Schubr, dr
Haufen, Stoß, größere Menge [wörtlich Schober]
der Heuhaufen dr Heischubr
jucken (Reizung der Haut oder des Gemüts) <Verb>
Deine Stichelei juckt (stört) mich nicht. Deine Stichelei schuckt miech net. Die Brennnesseln jucken unheimlich. Die Brennnesseln schuckn wie sau. Trink Nesseltee, der juckt nicht! Trink Nessltee, dar schuckt net!
Schüppelmienel, is
Nicht sonderlich attraktive unscheinbare Frau (Mauerblümchen) [aussehen]
Seine Freundin ist auch so ein Mauerblümchen. Dann sei Freindin is fei ah e rachtes Schüppelmienel.
Schupp, de
der Schuppen
Im Schuppen ist mein Holz. In dr Schupp, do is mei Holz.
NEU Schurmaus, de
Wühlmaus [tiere]
Die Wühlmäuse haben die ganzen Wurzeln abgefressen. De Schurmeis hom de ganzen Worzeln ogefrassen.
Schurmeis, de
Wühlmäuse, Schermäuse
Wühlmäuse fange ich mit der Falle. Schurmeis fang iech mit dr Fall. Wenn du in die Wühlmausgänge Hundekot gibst, dann vertreibst du damit die Wühlmäuse. Wenn de in de Schurmeisgäng Hundescheiße gibst, do reißn de Schurmeis aus.
NEU Schusspel, dr
NEU schussplich
schusselig, nervös, aufgeregt ↗Schusstoffel
NEU Schusstoffel, dr
schusseliger Mensch, dem in seiner Nervosität alles misslingt [ausstrahlung, bewegungen]
NEU schuurn
hastig und angestrengt arbeiten
schwer <Adjektiv>
schwer ist es nicht, wenn du es bringst schwaar isis net, wenndes bringst
schwerer <Adjektiv>
Die Tasche wird immer schwerer, trag sie doch auch mal. Die Tasch ward egal schwaarner, traa se nor aa mol.
Schwaaß, dr; (auch: Schweeß)
der Schweiß
Wo kommt denn bei dem der Schweiß her? Wu kimmt dee bei dan dr Schwaaß har?
Schwaaßr, dr (Schweeßr)
Schweißer
Der Schweißer macht Pause. Dr Schwaaßr macht Pause.
NEU schwabbrich
glitschig, glibberig
Das glitschige Zeug fass ich nicht an. Dos schwabbriche Zeich greif iech net ah.
ich weiß
Ich weiß was du meinst. (Ich verstehe dich.) Schwäss wos de maanst.

stolzieren <Verb>
Die Mädchen sind vorhin vorüber stolziert. De Mäd sei vornst vobei geschwanlt.
schwer <Adjektiv>
Heb dir keinen Bruch, das ist zu schwer für dich. Heb dor kan Bruch, dos is zu schwar for diech.
ich werde
Ich werde ihn anzeigen. Schwar ne ahzeing.

Schwarzbeer, de
Blaubeeren, Heidelbeeren (siehe auch ↗Blaubeer)

Meine Frau arbeitet als Krankenschwester. Meine Fraa is Schwaster in Kranknhaus. Meine Schwester ist älter als ich. Meine Schwast is älter wie iech.
NEU Schweinigl, dr
Nicht nur nicht nur einer, der ↗schweiniglt, sondern auch Kinder die sich dreckig gemacht haben. ↗Draakmunnich [ausstrahlung]
So ein alter Dreckfink! Su eh alter Schweinigl?
schweinische Witze erzählen <Verb>
Der hat nichts anderes im Kopp als schweinische Witze. Dar hot nischt anersch in Kop, dar kaa bluß schweinigln.
schwappen; 1. (von Flüssigem) sich in etwas hin und her bewegen, überfließen; 2. etwas überschwappen lassen und dabei vergießen <Verb>
Lass das nicht so überschwappen! Schweppr net esu! Eine Schweinerei, wer hat denn etwas überfließen lassen? Enne Sauerei, war hot dee su geschwepprt?
Schwibbuung, dr
Schwibbogen, Lichterbogen aus dem Erzgebirge Die auf dem Bogen aufgesetzten Lichter waren Ausdruck der Sehnsucht der Bergleute nach Tageslicht, das sie vor allem in den Wintermonaten oft über Wochen nicht zu Gesicht bekamen; zum Arbeitsbeginn am frühen Morgen war es noch dunkel, und nach dem Ende der Schicht am Abend war die Sonne bereits untergegangen.
NEU Schwietzel
Haselnussbürschchen, halbwüchsiger Kerl, der schon glaubt erwachsen zu sein. [aussehen, ausstrahlung]
ich will
Ich kann es nicht, ich will es auch nicht. Schkaas net, schwills aa net.
Schwitzr, dr
Pullover (Schwitzer - man kommt darin zum Schwitzen))
Heute ist der Pullover zu warm. Heit is dr Schwitzr ze warm.
Schwodn, de
die Wolken von Dampf, Rauch, Nebel
Frühmorgens ziehen die Nebelschwaden durch das Tal. Friehmorgns ziehe de Nablschwoden durchs Tol.
Schwolb, de
Schwalbe
<de Schwolb, de Schwolm> es wird bald Regen geben, sie Schwalben fliegen tief s ward ball Reeng gahm, de Schwolm flieng tief
ich wollte
Ich wollte das nicht! Schwollt dos net!
schwindlig [befinden]
Wenn der so auf dem Baum rumklettert wird es mir vom Hinsehen schwindlig. Wenn dar su uff dan Baam rimklattrt ward mirs von Hieguckn schwumrich.
sie
Können sie bitte mal rüber gehen? Kenn se emol riebr gieh?
Sechbichs, de
kleines Mädchen [wörtlich: Sechbüchse]
Um diese Zeit gehört so ein kleines Mädchen ins Bett. Im die Zeit gehärt die Sechbichs ins Bett.
sechzig
NEU Seechtopp, dr Seechfatznscherm
Nachttopf [trinken]
urinieren, pinkeln [wörtlich: sechen]
Jetzt gehn wir erst mal sechen, die Zeit wird dafür reichen ... Itze gieh mor arscht mol seeng, de Zeit die ward schu rääng ...
säuft <Verb>
Der säuft nur weißen Schnaps, den könnte die Leber nicht sehen. Dar sefft bluß weißes Zeich, dos kennt de Laabr net sah.
Segn, dr
der Segen
Mache es, meine Erlaubnis hast du dazu. Machs, mein Segn haste.
Ich komme aus Sehma Iech bie vun dor Seehm
sehen <Verb>
<iech sah; du sist; er sit; wir sane; ihr sat; sie sane>
sind <1. Ps. Pl. von sein>
Wir sind jetz da. Mir sei itze do.
seid ihr es
Seil, de; (Seiln, de)
Säule; (Säulen); Stütze(n) eines Bauwerkes, eines großen Ganzen (einer Mannschaft, einer Gesellschaft, des kabinetts, der Opposition ...)
Diese Säulen sind zu schwach! Die Seiln sei ze schwach!
Seltnhät, de
Seltenheit
In der Kneipe bist du eine Seltenheit. In dr Kneip bist du ne Seltnhät.
Sempf, dr
Senf
Musst du dich denn überall einmischen? Musste de ieberoll dein Sempf drzugahm?
Schluß, Ende
NEU Sesslfurzer, dr
Bürokrat, Angestellter [ausstrahlung, befinden]
Die Bürokraten erfinden immer neue Gemeinheiten. De Sesslfurzer hecken immer neie Gemeenheeten aus.
solche
Es gibt mehr solche als solche aber mehr solche als solche. Is gibt sette un sette ober meh sette ols sette.
solches
Niemals habe ich solches Zeug gesagt. Nie hob iech setts Zeich gesaht.
siebzig
ganz klar (auch ↗soot)
Sichring, de
Sicherung
Ohne Sicherung kletterst du nicht auf das Dach. Uhne Sichring klatterste net uff dos Dach. Die Sicherung wird durchgebrannt sein ... De Sichring ward dorch sei ...
Nieselregen
ganz leicht regnen (Sprühregen) <Verb>
Es regnet nicht richtig, es ist bloß Sprühregen. Richtsch reenge tuts net, s siefrt bluß e bill.
Silberfeedn, de
Lametta (Silberfäden) - Baumschmuck
Stundenlang hängt er die Silberfäden an den Christbaum, einen wie den anderen. Stunnelang hängt dar de Silberfeedn an Christbaam, enn wie en annern.
sich konzentrieren, aufpassen
Bei der Prüfung musst du dich aber konzentrieren. Bei dor Priefing musste ober deine Silberfeedn zammnamme.
simeliern, simmeliern
überlegen, nachdenken <Verb>
... dein Name fällt mir noch ein - ich muss noch überlegen. ...dei Name fillt mir noch ei - ich muss noch simeliern.
überlegen [wörtlich: simpeln] <Verb>
... dein Name fällt mir noch ein - ich muss noch überlegen. ...dei Name fillt mr noch ei - ich muss noch simpeliern. Nun fachsimpeln sie schon wieder. Nu fachsimpln se schu wiedr.
sonstwohin; irgendwohin
Der wollte irgendwohin.(Ich weiß nicht, wo er hin wollte.) Dar wollt sinstwuhie.
es ist
Es ist gleich soweit. S´is glei suweit.
sonst
Setz die Mütze auf, sonst wirst du nass. Setz de Mitz auf, sist warschte nass.
siehst Du (vorwurfsvoll, überzeugt)
Siehst du, ich habe es gesagt. Siste, siste, iech hobs gesaht. Siehst du sie? Siste se?
NEU sistern
sonst (veralteter Ausdruck)
Kommst du jetzt her, sonst erlebst du was. Kimmst du har hier, sistern kasste wos ↗drlahm.
NEU sistewie
sonstwie, anderweitig
Es gibt mehr solche als solche! S gibt meh sitte als sitte!
Sommrwarml, Sonnewarml
Marienkäfer
Du glaubst nicht, was die Marienkäfer für eine Menge Blattläuse fressen können. De glabst net, wos die Sommrwarmln for ne Menge Blattleis frassn kenne.
Sonn, de
die Sonne
die Sonne geht auf de Sonn gieht auf
sagt
Hier sagt man Glück auf Hier soocht mr Glück auf
Sook, dr
Sack
der Sack mit den Kartoffeln dr Sook mit de Ardäppln
saß
Er saß in einer Schneewehe fest. In ennr Schneeweh sooß ar fest.
soot1
satt <Adjektiv>
Ich habe es satt! Iech hobs soot! Nun bin ich satt. Nu bie iech soot.
soot2
sehr <Partikel zur Verstärkung>
das ist sehr weit weg dos is soot weit wag
Sorch, de
Sorge
Die Trinkerei ist deine einzige Sorge. De Sauferei is deine eenzsche Sorch.
Sorgnschimml, dr
graues Haar
So jung und schon graues Haar: der hat viele Sorgen. Su gung un schu graue Haar: Sorgnschimml is dos.
solche
solche (z. B. artigen) Kinder möchte ich auch haben sotte Kinnr mecht iech a hamm
sozial; das (geregelte) Zusammenleben der Menschen in Staat und Gesellschaft betreffend; auf die menschliche Gemeinschaft bezogen, zu ihr gehörend
Nicht alle denken sozial, viele denken nur an sich. Net olle denkn sozschal, viele denkn bluß an siech.
Spacht, dr
Specht
Der Specht sucht Würmchen im Baumstamm. Dar Spacht sucht Warmln in Baamstamm.
Spack, dr
Speck
Mit Speck fängt man Mäuse. Mit Spack fängt mor Meis.
Spalkn, de
Stücke (Spalten)
Apfelstücke Äpplspalkn
Sparrlich, dr
Sperling
Manche sagen Sperling andere Spatz. Machne saa Sparrlich annre Spaatz. Ich sage doch nicht Sperling zu meiner Frau, du bist wohl blöd. Iech saa doch net Sparrlich ze meiner Fraa, bist wuhl bleede.
Setz deine Basecap auf, sonst verbrennst du dir die Platte. Setz dein Speckdeckel auf, sonst brennt dir dei ↗Fleeschmitz ah..
Der ist fast 2 Meter groß aber dünn wie eine Speiche. Dar is ball 2 Meter gruß, aber ganz derr, su ehne Speech.
NEU speegrn
Tür unnütz auf und zumachen, sodass die Wärme aus dem Zimmer weicht
spät
Ins Bett, es ist schon spät! Ze Bett, s is schu speet!
Sperrgusch, de
neugierige Person (abwertend); auch allgemein Schimpfwort [wörtlich: Sperrgusche = offener Mund] [schimpfwoerter]
Guck nicht so neugierig. Guck net har, du alle Sperrgusch. Du musst dich nicht auch noch in das Gespräch einmischen. Du alte Sperrgusch musst diech aa miet neihänge.
NEU sperrleweit
sperrangelweit
Die Tür wurde sperrangelweit offen gelassen. De Dier hom'se wieder sperrleweit auf gelossn.
NEU Spittlkram, dr
unnützer Krempel
Den alten Krempel kannst du wegschmeißen, das heben wir schon lange nicht mehr auf. Dann Spittlkram, kaste ↗waghahe. Dos hehm mier schie lang net meh auf
spitzig, spitz; 1. schmal zulaufend; 2. abgezehrt; 3. etwas bemerken
Die Pflöcke sind spitz genug. Die Pfleck sei spitzsch genung. Das Mädchen sah aber schmal im Gesicht aus. Die Mad sah abr spitzsch in Gesicht aus. Lass deine spitzen Bemerkungen. War net esu spitzsch.
spreizen; etwas (seitwärts) auseinanderbreiten; <Verb>
Setz dich mal ordentlich hin. Spraz diech mol net su hie.
NEU spreisln
lauthals schimpfen, sich aufregen
Der regt sich auch über alles auf. Dar hot ah nehr über alles ze spreisln.

Sprengstitz, de
Gießkanne
Sprich, de
Sprüche
... wie in der Politik: nur große Sprüche! ... wie in dr Poletik: ner gruße Sprich!
Sproch, de
Sprache
Meine Schwester hat einen Sprachfehler, statt "Erntefest" sagt sie immer "feste Ernst". Meine Schwast hot en Sprochfahler, statt "Erntefest" saat immr "feste Ernst". Unsere Sprache will verstanden sein. Unnre Sproch will vrstanne sei.
sprudeln; beim schnellen Sprechen Speichel aus den Mund schleudern <Verb>
Oh, wie schön die Quellen sprudeln. Ei, wie schie die Quelln sprudln. Der hat eine ganz feuchte Aussprache, der sprudelt beim Reden. Dar hot ne ganz feichte Aussproch, dar sprudlt beim Redn.
NEU Spruhts, dr
Druck, Kraft, (auch für Gehalt von Kohlensäure bei Mineralwasser) [trinken]
Wenn man die Mineralwasser Flasche schüttelt, wird Druck. Wenn de die Selterwasser Flasch schittlst, ward orndlich Spruhts, musste aufpassen beim aufmachen.
spuken; schimpfen <Verb>
Du musst auch mal schimpfen. Du musst aa mol spuukn!
Spundis, dr
Spundus; Respekt, Furcht, Angst
Vor diesem Hund habe ich Respekt. Vor dan Hund hob iech Spundis.
der Stein, die Steine
Staab, dr
Staub
Nimm mal einen Lappen und wisch den Staub ab, wie das bei uns aussieht. Namm emol en Lappn un wisch dan Staab ab, wie dos bei uns aussieht.
Staabruch, dr
Steinbruch
Staakuhln, de
Steinkohlen
Staanle, de
Steinchen
Kleine, heb die Beinchen, es kommen Steinchen. (Später: Alte, heb die Socken, es kommen Brocken.) Klaane, heb de Baanle, is kumm Staanle. (Später: Alle, heb se Sockn , is kumm Brockn.)
Staapilz, dr
Steinpilz
... ich finde keine Steinpilze ... iech find kaane Staapilz
Stabl, is
das Stäbchen
ich kann nicht mit dem Stäbchen essen iech ka net mitn Stabl assen ein Stäbchen für die Blume e Stabl for de Blume
NEU Stackelbeeh
dürre Beine, wie ein Storch
Das dünne Mädchen kann ihre Storchenbeine auch im Reagenzglos waschen. Die derre Mahd kaa ihre Stackelbeeh ah in enn Reagenzglos boodn.
Stackenpfaar, is
Steckenpferd, Hobby
mit Stöcken laufen (Nordic Walking) <Verb>
Nordic Walking ist gesund. Stackln is ne ganz gesunde Beweschungsart.
Stackn, dr
der Stecken
An diesem Stecken kannst du deine Blumen anbinden. An dan Stackn kaste deine Blum abinne. Heute steht kein Stecken gerade. (Heute geht alles schief.) Heit stieht kaa Stackn grod.
steinhart <Adj.>
Der Bauch war steinhart, die mussten gleich operieren. Dar Bauch war stahort, die musstn glei operiern.
Stampf, dr
dickwandiges Schnapsglas
Alle Menschen müssen irgendwann sterben Alle Leit missn emol starm
NEU Starnschmeisser, dr
Wunderkerze
Wunderkerzen sind Feuerwerke für Kinder. Starnschmeisser kam'mer ah ne Kinnern gab'n.
überstürzt; in Hast und ohne genügend Überlegung; übereilt; hektisch
Die Frauen sind wieder hektisch wegen dieses Grillabends. Die Weibsn sei wieder starzisch wagn dan bill Grillohmd.
nach oben stehen (z.B. die Haare) [wörtlich: stürzeln] <Verb>
Dein Haar steht aber heute hoch. (es steht zu Berge) Dei Hoor starzln abr heit.
staubsaugen <Verb>
Du hast schon lange nicht Staub gesaugt. Du hast schu lang net gestaubsauchrt.
stöbern, suchen <Verb>
Ich habe es nicht hier, ich muss erst mal suchen. Iech hobs net hier, iech muss arscht mol stebrn.
stark schneien <Verb>
Gestern hat es so gestöbert, dass man die Straßenbäume nicht mehr gesehen hat. Gastern hats esu gesteebert, doss mer de Stroßnbaam nimmer g'saah hot.
der Stein, die Steine
Hebe mal die Steine auf! Heb mol de Stee auf!
Steiflknacht, dr
Stiefelknecht, Gerät zum leichteren Ausziehen der Stiefel
Steppl, dr
Stöpsel, 1. runder oder zylinderförmiger Gegenstand aus härterem Material zum Verschließen einer Öffnung; 2. (Bananen-) Stecker; 3. kleiner [dicker] Junge
Der Stöpsel sitzt fest. Dr Steppl sitzt fest. Du musst den Stöpsel in die Buchse stecken. Du mustt dan Steppl in de Buchs steckn. So ein frecher Stöpsel. Su e frechr Steppl.
NEU Sterrlich, dr
E langer, krummer, meist därrer Stackn
Namm emol fix de Sterz runner! [›]
NEU Sterzkasten,
übereifrig, überstürzt, unüberlegt handelnde Person
stupide; beschränkt; geistlos; ohne geistige Beweglichkeit oder Interessen; langweilig, monoton, stumpfsinnig zum anderen aber auch nach etwas verrückt sein oder etwas unbedingt haben wollen und zum Dritten ziellos, nervös
Die sind so stupide, die gehen derart unüberlegt an die Sache ran. Die sei su stewied, die gieh uhne Kopp an die Sach na. Sie interessiert sich nur nach dem einen bestimmten Mann. Die is stewiede uff denn Maa Die Katze rennt rauf und runter und wirkt angespannt. Die Katz is heit stiwiede.
stichig
Die Haare ergrauen. De Haar warn schu stichlet.
Stickl, is
Stückchen
... ein ganzes Stück Butter hat er aufgegessen ... ... e ganzes Stickl Buttr hot dar zammgefrassn ...
Pilze stehen noch keine. Schwamme stiehe noch keene.
stellen <Verb>
Stell dein Fahrrad nicht an die neue Wand. Still dei Fahrrod net an die neie Wand. Wir stellen uns jetzt einfach hierher und warten. Mir stilln uns itze eefach hierhar un warten.
sehr faul
Dumm ist er nicht, aber sehr faul! Dumm issr net, abr stinketfaul!
Pilze stehen noch Schwamme stinne noch
NEU Stirl, dr
langer Stab, Stecken, ↗neistirln
Stitz, de
die Stütze oder verkürzt für Stützpfahl
Wenn der Baum keinen Stützpfahl bekommt, haut es ihn beim nächsten Windstoß um. Wenn dar Baam keene Stitz kriecht, hats ne bein nächstn Windstuß im.
Stützengrün [orte]
NEU stockrappelfinstr auch stockrappelnacht
stockdunkel, völlige Finsternis (auch verwendet für in tiefster Nacht)
Ich habe nichts gesehen, es war tiefste Nacht. Iech hob nischt gesahe, es war stockrappelfinstr.
Stöck, de
Baumstümpfe, Baumwurzeln (früher wurden sie für die Brennholzgewinnung gerodet)
Wer gräbt denn heute noch im Wald Baumwurzeln aus? War tut dee heit nuch Stöck raus? "Was wird denn das?" fragt der Förster. - Ich mache Baumstümpfe raus." - "Da ist aber doch der ganze Baum dran!" - "Ach, das habe ich gar nicht gesehen!" "Wos ward dee dos?" freecht dor Farschtr. - "Iech tu Stöck raus." - "Do is abr nuch dr ganze Baam dra!" - "Ach, dos hobsch gar net gesah!"
Stoob, dr
Stab
Für die Tomatenpflanze möchtest du schon einen Stab in die Erde schlagen. For de Tomatnpflanz mechste schu en Stoob in de Ard puchn..
steckte <Verb>
Bis zu den Waden steckte er im Schlamm. Bis ze de Wodn stook dar in Schlamm.
streicheln <Verb>
Ich wollte die Katze bloß streicheln. Iech wollt die Katz bluß sträächln (straachln)
stressig, starken Stress bewirkend; aufreibend, anstrengend, geschäftig
Heute sind sie aber stressig Heit sei die abr streesich.
NEU streesich2
Präsenz zeigen, präsent sein (unterwegs sein)
Benehmt euch ordentlich, die Polizei ist heute wieder präsent. Nammt eich fei zamme, de Pullezei is heit wieder streesich.
streuen <Verb>
Es ist glatt, wir müssen noch streuen! S is glatt, mir missn noch strehe!
Herumtreiber
Die zwei Mädchen sind ganz schöne Herumtreiber. Die zwee Mäd sei fei ganz schiene Streicher.
die Sträucher
Ich habe keine Bäume, nur Sträucher. Iech hob keene Baam, bluß Streichr.
Auf den sauren Kuchen kannst du schon noch etwas Zucker streuen. Uff dan sauern Kuung kaste schu noch e bill Zuckr streie.
Streißl, is
kleiner Strauß, Sträußchen
ein Sträußchen Blumen e Streißl Blum Eine Topfpflanze oder ein Sträußchen? E Blumetopp odr e Streißl?
streiten, zanken <Verb>
emotional erzählen <Verb>
heute hat er sein Erlebnis geschildert heit hot ar vu seim Erlebnis gestrieten
Striezl, dr
Mohnstollen (Dresdner Striezel)
Dieses Jahr fahren wir wieder nach Dresden auf den Striezelmarkt. Diesgahr giehts wiedr nach Drasdn uffn Striezlmarkt. Stollen und Striezel schmecken beide gut. Stolln un Striezl schmeckn beede gut.

Striezln, de
Streichhölzer
Die Streichhölzer sind nicht zum Spielen da! De Striezln sei net zen Gaknl do!
Strimp, de
Strümpfe
Deine Strümpfe haben Löcher. Deine Strimp hamm Lechr.
Stroof, de
Strafe
Der wird schon noch seine Strafe kriegen. Dar ward schu nuch seine Stroof krieng.
Struh, is
Stroh
Er hat nur Stroh im Kopf (also: kein Hirn). Nur Struh im Kopp!
Strumphus, de
Strumpfhose
... eine Strumpfhose hatte er über dem Kopf ... ... ne Strumphus hattr iebern Kopp ...
stülpen; umwenden <Verb>
Ich habe alles umgestülpt, ich finde es nicht. Iech hob olles imgestülprt, iech finds net.
Stuff, de; Stuffn, de
die Stufe; die Stufen
Die Stufe hat einen Riss. De Stuff hot en Riss. Rutsche auf den Stufen nicht aus! Rutsch uff de Stuffn net aus!
Stump, dr
der Stumpf
der Baumstumpf dr Baamstump Was sagt denn dein Rasenmäher zu dem Stumpf in der Wiese. Wos saat de dei Rasnmäher ze dan Stumpl in dor Wies?
Stunn, de
die Stunde
Eine Stunde ist schnell vergangen. Enne Stunn is fix wag. Für diese Arbeit brauche ich noch 1 Stunde und 15 Minuten (5 Viertelstunden). For die Arbett brauchsch noch fimfvartl Stunn.
Stuum, de
die Stuben, Wohnräume
Die Wohnräume sind viel zu klein. Die Stuum sei viel ze klee.
Ich mach das einfach so, so geht e nämlich besser. Iech mach dos eefach su, esu giehts namlich schenner.
Sudl, de
Jauche (wird zur Düngung auf Felder verspritzt)
Kelle zum Jauche aus der Grube schöpfen ↗Gaugnschepper [landwirtschaft]
Mit'n Sudelschepper wur friher de ↗Mistsudel aus dr Gruub gescheppt un mit'n ↗Schiebbock uff de Wies gefahrn.
NEU sürme
summen, brummen, auch schnell drehen
so lange
so lange es nicht regnet ... sulang s net reengt ...
Sulat, dr
der Salat; 1. mit verschiedenen Marinaden oder Dressings zubereitete kalte Speise aus [zerpflückten] Salatpflanzen, Obst, frischem oder gekochtem Gemüse, Fleisch, Wurst, Fisch o.ä.; 2. Kopfsalat, Blattsalat; 3. Durcheinander, Wirrwarr; Unordnung
1. Der Salat ist ja fein. 1. Dar Sulat is ja fein. 2. Der Salat fängt schon an zu schießen 2. Dr Sulat fängt schu aa ze schissn. 3. Bei mir ist auch so ein Kabelsalat. 3. Bei mir is aa su e Kablsulat.
Salbei-Tee
Erkältet? - Salbei-Tee trinken! Erkillt? - Sulwei-Tee trinken!
NEU Summs, dr
Aufhebens, Aufwand, Aufriss, große Umstände
Wir haben keine großen Umstände gemacht. Mier hom net viel Summs gemacht.
Sums, dr
Umstände, Aufsehen
Wir machen nicht soviele Umstände. Suviel Sums machn mr net.
Sonntag [wochentage]
in dr sunndichs Frieh [›]
NEU Sunnescherm, dr
Sonnenschirm 🏖 <Substantiv>
Den Sonnenschirm 🏖 kannst du dieses Jahr auf dem Dachboden lassen. Ne Sunnescherm kasste heier uffn Ebrbuden lossen. Man braucht nur den Regenschirm ☔ (Sommer 2024) Brauchst när ne ↗Rengscherm.
Junikäfer
Sonnabend [wochentage]
In deine Suppe sehen mehr Augen hinein als heraus. (fettarme Zubereitung) In deine Supp guckn meh Aang nei als raus.
sowieso
Was ich sage ist sowieso falsch. Wos iech saah is suwesu folsch.
so etwas
so etwas musst du gerade sagen ... suwos musst du grod saa ...
sozusagen; gewissermaßen (man könnte es so sagen)
Es war gewissermaßen über Nacht geschehen. Is war suzesaa iebr Nacht passiert.