Dor klaane Prinz auf Erzgebirgisch

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a ... Arthur Schramm




an- (Vorsilbe) [vorsilben]

auch
ich wess des aa net ... Ich weiß das auch nicht

Aach, is <)) <))
Auge [kopf]
<is Aach; de Aang>
im e Aach ... beinahe, knapp daneben <wörtlich um ein Auge>
rute Aang ... rote Augen

einjeder

Aamr, dr
Eimer
Nimmst en Aamr for de alln Äppln. ... Nimm einen Eimer für die alten Äpfel (Fallobst).

einerlei, gleichgültig, egal
Dos is mor aanerlaa. ... Das ist mir egal.

Aang, de <))
Augen (Aach)

augenblicklich

augenscheinlich

einig

eins [mengen]

Aanzlheet, de <))
Einzelheit
Aanzlhetn kenn iech net. ... Einzelheiten kenne ich nicht.

Aanzlkind, is <))
Einzelkind

einzeln [mengen]
Bitte aanzln reikumme, net olle uff emol. ... Bitte einzeln eintreten, nicht alle zugleich.

einzige
is aanzsche Kind ... das einzige Kind
mei aanzsches Gald ... mein einziges Geld

Abee, dr <))
Klo, Toilette (nur im Singular benutzt) [haus]
Iech muß emohl uffn Abee. <)) ... Ich muß aufs Klo. [befinden]

eine Liebesbeziehung beginnen [wörtlich: anbandeln] <Verb> [liebezeitwoerter]
Dar wollt fei bei mir abendln, dar is doch vorheirat. ... Der wollte tatsächlich bei mir anbendeln, der ist aber doch verheiratet.

Petze [anbiedernder Mund]
Abiedlgusch aus Drasnd, ka net schreim und lasn! ... Petze aus Dresden, kann nicht schreiben und lesen!

verpetzen [anbiedern]
Du tust miech fei net wiedr abiedln! ... Du wirst mich nicht wieder verpetzen!

Abort, dr <)) <))
Toilette [haus]

Abtritt, dr <))
(primitiver) Abort, Toilette [haus]

acht [mengen]
Mr missn gieh, s is schu achte dorch. ... Wir müssen gehen, es ist schon kurz nach acht.

achtzig [mengen]

Adacht, de
Andacht, Geduld, Nachdenken
Bissl Adacht brauchste schu. ... Etwas Geduld und Nachdenken braucht man schon.

Wie dampern oder mähren; sinnlose kleine Beschäftigung
N ganzen Dohch fei wieder nur rumgeaddelt.Auweh. ... Ich habe den ganzen Tag wieder nur mit sinnlosen Kleinigkeiten verbracht, oje.

Andeutung
Ne Adeiting hamse schu gemacht ... ... Eine Andeutung haben sie schon gemacht ...

ändern <Verb>
... un ob mir wos dra ännern kenne ... denk an 89! ... ... und ob wir etwas daran ändern können ... denke an 1989!

Äppl, dr <))
der Apfel [essenpflanzen]
Dos gobs for en Äppl un e Ei. ... Das gab es für einen Apfel und ein Ei. (Das war sehr billig.)

Ärbit, Arbet de <))
Arbeit [arbeit]

arbeiten [auch arbetten] <Verb>

seitenverkehrt, rückwärts; verkehrt falsch; heimtückisch, übel ; auch ärschlinks <Adv.> [wörtlich: mit dem Arsch nach vorn] [orte]
in de ärschliche Kahl krieng <)) ... sich verschlucken wörtlich: in die falsche Kehle bekommen
is Hemd ärschlich ahamm <)) ... das Hemd verkehrt herum anhaben

rücklinks; siehe auch ärschlich

ästimieren; jemanden schätzen, beachten, würdigen <Verb>
Die hamm miech iebrhaupt net ästemiert. ... Die haben mich überhaupt nicht beachtet.

ausschimpfen, grob ansprechen

Afang, dr
Anfang

anfeuern, anzünden <Verb>
Unnre Gunge missmor afeiern. ... Unsere Jungs müssen wir anfeuern.
Tu ner mol dan Grill endlich afeiern. ... Zünde mal endlich den Grill an.

Afoll, dr
Anfall
Dar kriecht en Afoll un kippt im ... ... Der bekommt einen Anfall und kippt um ...

Afroch, de
Anfrage
... ne Afroch kost nischt ... ... eine Anfrage kostet nichts

angeben; Angaben machen; prahlen, pranzen <Verb>
Dos musste bein Finanzamt agahm. ... Das musst du beim Finanzamt angeben.
... wie se heit wiedr agahm! ... ... wie sie heute wieder angeben (prahlen)

Agebut, is
Angebot
Dos war im Agebut! ... Das war im Angebot!

angeflogen
Gepflanzt hob iech dos net, dos is ageflugn. ... Gepflanzt habe ich das nicht, das ist angeflogen.

angerichtet; Unfug angestellt; Speisen bereitgestellt
Wos habtr dee hier fürn Schodn agericht? ... Was habt ihr denn hier für einen Schaden angerichtet?
Dos kalle Bewe is abr schie agericht. ... Das kalte Büfett ist aber schön angerichtet.

angetan <Verb>
De Illrn hamm dan suwos agetaa? ... Die Eltern haben ihm soetwas angetan?

angucken; ansehen; etwas betrachten
Mor kaafn nischt, mor wollns bluß mol aguggn. ... Wir kaufen nichts, wir wollen es bloß mal ansehen.

fernsehen

anhören <Verb>
Du mechst de Entschuldschung zewengstn mol ahärn. ... Du möchtest die Entschuldigung wenigstens mal anhören.

anhalten
Sis rut, ahalln! ... Es ist rot, anhalten!

etwas Kompliziertes anfangen <Verb>
Iech wess noch net, wie mr dos ahkeiln. ... Ich weiß noch nicht, wie das gehen könnte.

eben (zur Bestätigung); soeben, gerade jetzt (zeitlich)
no ahm <)) ... na eben/ tatsächlich
S is ahm su. <)) ... Es ist eben so.
Dar war ahm noch do. ... Der war soeben noch hier.

anrühren
Die Farb musste arscht ahriern. ... Die Farbe musst du erst anrühren.
... un ja net die Torte ahriern, mr krieng Besuch. ... ... und ja nicht die Torte anrühren (davon naschen), wir kriegen Besuch.

anstacheln, ansticheln, ärgern
Dar wollt miech ahstachln, abr dar archrt miech net, grod dar. ... Der wollte mich anstacheln, aber der ärgert mich nicht, gerade der.

anzeigen <Verb>
Esu giehts net, dann musste ahzeing! ... So geht es nicht, den musst du anzeigen!

akkurat, genau, exakt <Adjektiv>
Dar is ganz akkerat, dar nimmts genau. ... Der ist ganz akkurat, der nimmt es genau.

anklopfen <Verb>
Kunnst zewingstn akloppn. ... Du konntest wenigstens anklopfen.

Alaaf, dr
Anlauf
Uhne Alaaf kimmste dan Barg net nauf. ... Ohne Anlauf kommst du diesen Berg nicht hoch.

anlernen (auf eine Tätigkeit vorbereiten) <Verb>
... dr Maastr tut ne salbr alarne. ... ... der Meister lernt ihn selbst an.

Anleitung
... in dr Aleiting stand nischt ... ... in der Anleitung stand nichts

zur Weihnachtszeit die ersten Lichter (Kerzen) anzünden

anlügen <Verb>
Warim wolltst du miech alieng? ... Warum wolltest du mich anlügen?

alleine
Ich bie esu allaa <)) ... Ich bin so alleine

allein [mengen]

allein <)) [mengen]

alte <Adjektiv>
Die alle Hus ziste net a! ... Die alte Hose ziehst du nicht an!

viel, allerlei [mengen]
allerhand Zeich ... viele Sachen; ganz schön viel
Dos is Allerhond! <)) ... Das hätte ich nicht erwartet! Das ist unerhört!

täglich [wörtlich: alle Tage]
Alletooch kimmt dar hier vorbei. ... Täglich kommt er hier vorbei.

wöchentlich

nie anders gewesen (alle meine Tage)
Dos mach iech allmeitog su. ... Das mache ich schon immer so.

Almet, de <))
Küchenschrank, Brotschrank Kasten zu verschiedenem Gebrauch wörtlich: Alm, Brotalm [haus]
Aus dr Almet winkt dr zu, Sauerkärsch un Ziteru (Likör) ... Liköre stehen verlockend im Brotschrank

Stadt Elterlein [gemeinden]

altmodisch [wörtlich: altväterisch] <Adj.>
Dos altvatrische Zeig zieht heit kaaner meh aa. ... Das altmodische Zeug zieht heute keiner mehr an.

Amaasen, de
Ameisen

anreden, anquatschen <Verb>
Iech kennt net schedn amarn. ... Ich könnte nicht jeden anquatschen.

schminken, make up auftragen
Die gunge Maad tut sich fei schu amohle, net schie. ... Das junge Maedchen schminkt sich schon, nicht schoen.

annehmen, sich um etwas kümmern <Verb>
Du kenntst aah mol en gutn Rot anamme! ... Du könntest auch mal einen guten Rat annehmen.

leidtun <Verb>
Wardsn dee zewingstn andtue? ... Wird es ihm wenigstens leidtun?

Angsthos, dr <))
Feigling, Angsthase
Su e Angsthos: Dar Hund tut nischt. ... So ein Angsthase: Der Hund tut nichts.

annersch <)), annerschter
anders <Adv.>
Drehs mol annersch rim. ... Dreh es mal andersrum.
Dos tut mer annerschter machn! ... Das macht man anders!

anderswo
Iech hobs annerschwu billschr gesah. ... Ich habe das anderswo billiger gesehen.

Erpel; Enterich
Dr Anterich kimmt aa in de Pfann. ... Der Enterich kommt auch in die Pfanne.

Antn, de; Ant, de
die Enten, die Ente
De Antn hamm de Wies vollgeschissn, mr kaa siech net ins Gros legn. ... Die Enten haben die Wiese derart vollgeschissen, dass man sich nicht ins Gras legen kann.

(das) einzige Mal [mengen]
E anzichsmol hob iech hier geparkt, ehrlich. ... Ein einziges Mal habe ich hier geparkt, ehrlich.

Apethek, de <))
Apotheke
e Furz in de Walt is bessr als ne Mark in de Apethek <)) ... ein Furz in die Welt ist besser als eine Mark in die Apotheke

scherzhafte (meist abwertende) Bezeichnung für die Kurgäste von Thermalbad Wiesenbad, die meist nicht gut zu Fuß sind.
De Appatschen hutschn meist eh bissel ... Die Wiesenbader Kurgäste sind meist gehbehindert.

Aputz, dor
Anzug

besondere Kleidung anziehen; verkleiden, maskieren <Verb>
Ze Fosnd wolln die siech wiedr aputzn. ... Zur Fastnacht wollen sie sich wieder verkleiden.

jemanden zurechtweisen, meckern, rüffeln, anschnauzen
Du kast annre araunzn ... ... Du kannst andere anschnauzen ...

Arber, dr
Arbeiter, der [arbeit]

Arbett, de <))
Arbeit [arbeit]

arbeiten (auch ärbten) [arbeitzeitwoerter]

arbeiten
Wos machste su? - Arbn! ... Was machst du so? - Arbeiten!

Arbsn, de
die Erbsen
... wie iech die Arbsnzehlr lieb ... ... ... wie ich diese Erbsenzähler liebe... (jemand, der kleinlich, geizig ist) .
Heit gibts Arbsneintopp. ... Heute gibt es Erbseneintopf.

Archr, dr <))
der Ärger
bluß Archr <)) ... bloß Ärger

Ard, de
die Erde
Du hast ja schiene Blumeard. ... Du hast ja schöne Blumenerde.
Wieviel Menschn lahm dee itze of dr Ard? ... Wieviele Menschen leben denn jetzt auf der Erde?
Erhalt die Ard, mr hom bluß die aane! ... Erhaltet die Erde, wir haben bloß die eine!
De Ard un ARD is zweherlä. ... Die Erde un ARD ist zweierlei.

Kartoffelkraut, die oberirdischen Teile der Kartoffelpflanze. [landwirtschaftpflanzen]
Is Ärdeppelkreidrich wur frieher uff'n Haufn geschmissen un agezűndt ... Vom Kartoffelkraut wurde früher auf dem Feld Feuer gemacht in dem frische Kartoffeln geröstet wurden.
Do wurn im Ardäppelfeier glei frische Ardäppeln gebacken un ah glei uff'n Fald verspult.

Die Kartoffelbeere, die eigentliche (oberirdische) Frucht der Kartoffelpflanze [landwirtschaftpflanzen]
De Ardäppelpamperle kamm'er gut uff'n Stacken aufspissen un fortflaadern. ... Die Kartoffelbeere auf ein Stöckchen aufhespießt eignet sich gut als Wurfgeschoss.

Ardäppl, dr <))
Kartoffel; siehe auch Erdäppl [wörtlich: Erdapfel]

Ardbebn, is
das Erdbeben
Nee, su e schlimmes Ardbebn, die arme Leit! ... Nein, so ein schlimmes Erdbeben, die armen Menschen!

mit Rauhreif überziehen <Verb> [wetter]
de Baam sei agereimlt <)) ... die Bäume sind mit Rauhreif überzogen

"ein Arm voll" als Mengenangabe; die Menge, die man mit einem Mal wegnehmen kann [mengen]
e Arfel Hei ... ein Arm voll Heu

 NEU Arthur Schramm, dr
Arthur Schramm, erzgebirgischer Volks und Heimatdichter und Erfinder. Es klaane Getu. Bekannt als Annaberger Original, fast 100 Jahre alt geworden und berühmt berüchtigt durch seine meist platten Verse.
Dr Fichtelbarg is huch un schteil - Schie heil. Dr Bielbarg is noch schteiler - Schie heiler.
Deitsches Volk in Nut, eh Haufn sei schie tut, un wenn dos ward net besser war'n do ward ah ball' dr Rast noch schter'm. Un wenn mier ah nischt hamm, su hall'n mier doch zesamm' - Glickauf - Arthur Schramm. ... 😳
 ... https://de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schramm?wprov=sfla1