Dor klaane Prinz auf Erzgebirgisch

Sie können die limitierte Auflage unter prinz@erzgebirgisch.de für 19,- € bestellen. Auf Wunsch auch gern vom Übersetzer (Andreas Göbel) signiert. Oder im Buchhandel unter der ISBN 9783947994298.

G wie Gehernkästl

Dos sollte su manchr eischoltn



Gaachr, dr
Jäger
De Gaachr ham ne Wildsau geschossn. ... Die Jäger haben ein Wildschwein geschossen.
Mei Nachbar is e Scharzngaachr. ... Mein Nachbar ist ein Schürzenjäger.

Gaacht, de
Jagd
Mr sei hier of dr Arbett, net of dr Gaacht. ... Wir sind hier auf der Arbeit, nicht auf der Jagd.

Gaad, de
Freude, freudige Aufregung [wörtlich: Geude]
vor lautr Gaad in de Heh gehuppt ... vor Freude hochgesprungen

 NEU gaadrn
aufgeregt reden, diskutieren
Här bluß auf su rim ze gaadrn, dos ännert nischt. ... Hör auf zu diskutieren, das ändert nichts.

Lätzchen, für Kleinkinder zum sabbern 🤤 [essen]
Hast dei ganzes Gaaferlatzl voll geklunkert! ... Du hast dir den Latz voll gemacht!

speicheln; Speichel fließt aus dem Mund <Verb> [geifern]
... wenn dar besoffn is, do gaafert dar esu, su ne Sauerei. ... ... wenn er betrunken ist, dann geifert er so, so eine Schweinerei.

gehässige, wütende Worte ausstoßen, schimpfen <Verb>
Vur Arschr hot die wiedr rimgegaafert ... ... Vor Ärger hat sie wieder herumgegeifert ...

zündeln, mit Feuer spielen [wörtlich: gäukeln] <Verb>
Ihr sollt doch net gaakln! ... Ihr sollt doch nicht mit dem Feuer spielen!

gelb <Adjektiv>
Wenn die mit ihrn gaaln Auto kimmt, denk iech, de Post kimmt. ... Wenn die mit ihrem gelben Auto kommt, denke ich, die Post kommt.

stürmisch, heftig, vehement
Net es su gaaling ... Nicht so stürmisch/ schnell

wörtlich Gelbschwämmchen, der Pfifferling [essen]
Gaalschwammeln find mer heitzetog ball gar nimmee. ... Pfifferlinge findet man heutzutage fast keine mehr.

geben, reichen <Verb>
Mir gaam nischt! ... Wir geben nichts!

männliche Ziege, Ziegenbock [tiere]

jäten <Verb>
Gaatn kaa dar net, dar ruppt de Pflänzln raus un lässt is Ukraut stiehe. ... Jäten kann der nicht, der reißt die Pflänzchen heraus und lässt das Unkraut stehen.

Gablenz, Dorf im Erzgebirgskreis an der B169 in der Nähe von Stollberg. [gemeindenorte]

Gack, de
Jacke
Wann de Gack passt, dar zieht se siech a. ... Wem die Jacke passt, der zieht sie sich an. (Sprichwort)

kindlicher Ausdruck für Eier [essentiere]
Die Hiehner hom wieder schiene Gackeier geleecht, un dr Gackerhah dar leecht nischt, dar bleekt ner rim. ... Die Hühner haben wieder schöne Eier gelegt, nur der Hahn legt nichts, der kräht nur herum.

der männliche Hahn 🐓 [bauernregelntiere]
Kräht dr Gackerhah uffm Mist, ännert siech es Watter, oder 's blebbt wie's is. s ... Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist.

Gackl, is
kleine Jacke [kleidung]

Hoden [koerpersexualitaet]
An de Gackln sei de Manner empfindlich, annseits is ah schie wenn se bissel gestreechelt warn. ... An den Hoden sind die Männer meist empfindlich... 😜

 NEU Gääln
Gelenau, einer der längsten Orte im Erzgebirge der sich fast 6 km lang hinzieht. [gemeinden]
De Gäälner hom ene ganz eigene Sproch entwickelt. ... Die Gelenauer sprechen einen ganz eigenen Dialekt.

es ginge
Su gäängs schu. ... So ginge es schon.

jagen, scheuchen, rennen,
Gäch miech ni! ... Treib mich nicht so an!
Iech muss eich aufgächen, s is schu üm sieme. ... Ich muss euch hochscheuchen, es ist schon um 7.

Gäns, de
Gänse, Federvieh; eingebildete Frauen oder Mädchen
Guck dr ner die eigebildn Gäns aa. ... Sieh dir nur diese eingebildeten Gänse an.

jählings, plötzlich [zeiten]
net ze gahling im de Kurv lenkn ... die Kurve nicht zu scharf nehmen

gähnen; 1. Müdigkeit, weit offener Mund; 2. sich auftuender Agbrund <Verb>
Bei dan Preisn musstn mor arscht mol gahne, do stand dr Mund weit auf. ... Bei diesen Preisen mussten wir erst mal gähnen, da stand der Mund weit auf.
Uff dar Stroß gahnt itze e grußes Loch, do war e Schacht eigebrochn. ... Auf der Straße gähnt jetzt ein großes Loch, dort wat ein Schacht eingebrochen.

Gahr, is
das Jahr
Gahr ver Gahr giehts zun Advent... ... Jahr für Jahr geht's zum Advent...
A nei Gahr! ... Ein gesundes neues Jahr! (so wünscht man jemand kurz nach Silvester alles Gute im neuen Jahr) [lebensartfreundschaftpartnerschaftbrauchtum]

gahraus, gahrei
jahraus, jahrein (jedes Jahr in der gleichen Weise ohne Abwechslung)
Dos hom mir gahrei gahraus su gemacht. ... Das haben wir jahrein, jahraus (schon immer) so gemacht.

jahrelang
Mir machn dos schu gahrlang esu. ... Wir machen das schon jahrelang so.

Jahrmarkt
Dar Gahrmert is in varzn Togn. ... Der Jahrmarkt ist in vierzehn Tagen.

Jahnsbach (Stadt Thum im Erzgebirgskreis) [gemeinden]

hell, blass; krank aussehend
Deine Gripp is noch net wag, sist noch ewing gakig aus. ... Deine Grippe ist noch nicht weg, du siehst noch etwas blass aus.

stochern, stechen, stoßen mit einem Stock <Verb>

hervorschauen von Kleidungsstücken; verknittern <Verb>
dei Unnerhemd gakt vir ... dein Unterhemd hängt heraus
Wesste, dei Kläd tut e bill gakn. ... Weißt du, dass dein Kleid komische Falten schlägt?

Gald, is
Geld
Gald is net olles! ... Geld ist nicht alles!

Geldbörse
... itze liescht meine Galdbarsch dorham ... ... ... jetzt liegt meine Geldbörse zu hause ...

gelle? gelt? nicht wahr? [aus dem Süddeutschen, Österreichischen]
Dos stimmt doch, galle? ... Das stimmt doch, nicht wahr?

Gammr, dr
Jammer; Wehklage; mitleiderregender, beklagenswerter Zustand
... dos neie Auto, su e Gammr! ... ... das neue Auto, so ein Jammer!
Dar Gammr nitzt gar nischt, sei fruh, dass de noch labst. ... Das Wehklagen nützt gar nichts, sei froh, dass du noch lebst.

jammern <Verb>
Se hams su gewullt, nu gammrn se rim. ... Sie haben es so gewollt, nun jammern sie herum. (nach einer Wahl)

gegangen <Verb>
Wie giehts dee? - Gestern isses noch gange. ... Wie geht es denn? - Gestern ist es noch gegangen.

gang und gäbe sein (allgemein üblich, gebräuchlich sein)
Bei eich is dos gang un gebe, bei uns abr net! ... Bei euch mag das so üblich sein, bei uns aber nicht!

nach Luft ringen, Atem holen, keuchen [wörtlich: japsen] <Verb>
Ersch renne se wie bleed, nu gapsn se. ... Erst rennen sie wie blöde, nun ringen sie nach Luft.

Garkl, is
das Gürkchen, kleine Gurke
Dos eene Garkl macht nu net dick. ... Das eine Gürkchen macht nun nicht dick.

Girlanden
De Garlandn sei ze kurz. ... Die Girlanden sind zu kurz.

gern
Iech tät itze garn e Bier trinkn. ... Ich würde jetzt gern ein Bier trinken.

Gauch, de
die Jauche
Riecht dos wie Gauch oder wie Katznsech? ... Riecht das wie Jauche oder wie der böhmische Wind?

 NEU gaucht
(etwas) quietscht, jauchzt, jammert, klingt furchtbar (bezogen auf Geräusche in der Metallbearbeitung) [arbeit]
Dann Bohrer musste mol ahschleifn, härste net wie dos gaucht. ... Den Bohrer musst du mal anschleifen, hörst du nicht wie das jammert.

jammern, wehklagen (bei Schmerzen) [wörtlich: jauchzen] <Verb>
gauks net su rim ... jammere nicht herum

Gaucksn2, is
lauter Gesang, Geschrei
S war kä Gesang, s war blus e Gaucksn. ... Es war kein Gesang, es war nur ein Geschrei.

Gaucksr, dr
Schrei
Ee Gaucksr, dann war Ruh. ... Ein Schrei, dann war Ruhe.

Glück auf (auch Glick auf)
Gauf! Lang net gesah. ... Grüß Dich! Lange nicht gesehen.

falsch und laut singen, krächzen <Verb>

Jaucheschöpfer, Kelle zum Jauche schöpfen Sudelschepper [landwirtschafthaus]

Bezeichnung für einen langen, dünnen Menschen [wörtlich: Jauchestecken]

geändert
Dar Azuch is schu zweemol geännert. ... Der Anzug wurde schon zweimal geändert.
Du hast diech abr gar net geännert. ... Du hast dich aber gar nicht geändert.

Geattl, is
Gerede, Geschwätz; umständiges Getue auch attln

Bauwerk, welches nicht gerade fachgerecht errichtet wurde
... nut hattr an seine Schupp noch su e Gebaurich nageklitscht. ... Nun hat er an seinen Schuppen noch so ein komisches Bauwerk angesetzt.

 NEU Gebåcht, is. Gelump
minderwertiges Zeug
Standen däh orndliche Schwamme? Ächa, när Gebåcht. ... Standen paar schöne Pilze? Nein, nur minderwertiges Zeug.

geblieben
Viele sei fort, mir sei gebliem. ... Viele sind fortgegangen, wir sind geblieben.

geboten
Iech hob bei ner Auktschon miet gebutn. ... Ich habe bei einer Auktion mitgeboten.

jagen <Verb>
Tu de Hiehnr net su gechn, sist leeng se kaane Eir. ... Jag die Hühner nicht so, sonst legen sie keine Eier.

langes und unnützes Nichtstun, Trödelei (dambern)
Her auf miet dan Gedamber und kimm endlich! ... Höre mit der Trödelei auf und komme endlich.

Krach, Lärm
Schluss itze miet m Gedeber! ... Jetzt ist Schluss mit dem Krach machen!

traurig, niedergeschlagen
Dar is abr heit gedeecht. ... Der ist aber heute traurig (niedergeschlagen).

gedroht
Mit Stroof hamm se gedruht. ... Mit Strafe haben sie gedroht.

jedes
geds Gahr ... jedes Jahr
alles un geds ... alles und jedes

 ÄND Geeln
Gelenau, einer der längsten Orte im Erzgebirge der sich fast 6 km lang hinzieht. [gemeindenorte]
De Gäälner hom ne ganz eigne Sproch entwickelt. ... Die Gelenauer sprechen einen sehr eigenen Dialekt.

Geengd, de
Gegend
Unnre Geengd is schie! ... Unsere Gegend ist schön!

gefehlt
Dar hot mir grod nuch gefaahlt. ... Der hat mir gerade noch gefehlt. (Auf den habe ich gerade gewartet.)

gefürchtet
Iech hob miech net gefarscht, abr aanerlaa war morsch aa net. ... Ich habe mich nicht gefürchtet, aber gleichgültig war es mir auch nicht.

Gefitz, is
Durcheinander; Fadengewirr (siehe auch Fitz)
Dos Gefitz kaste waghaa ... oder salbr ausfitzn. ... Das Fadendurcheinander kannst du wegwerfen ... oder selbst entwirren.
Dos war mol e Knaul, itze haste bluß noch Gefitz. ... Das war mal ein Knaul, jetzt hast du nur noch ein Durcheinander.

 NEU gefollicht
gefolgt, folgsam, artig gewesen
Dr Rupprich hot de Illern gefrocht ob de Kinner dä ah gefollicht hätten. ... Der Weihnachtsmann fragte die Eltern ob die Kinder den auch artig waren.

gefragt <Verb>
... haste zewngstn schemand gefrecht? ... ... hast du wenigstens jemand gefragt?

Gefuck, is
Gruppe von Menschen, die verachtet oder abgelehnt wird
Loss diech net mit dan Gefuck ei. ... Lass dich nicht mit diesen schlechten Leuten ein.

gefunden
Die zwee hamm siech gesucht un gefunne. ... Die zwei haben sich gesucht und gefunden.
E Bekanntr hot itze Zeich gefunne, dos hattn annre noch gar net vrlorn. ... Ein Bekannter hat jetzt Zeug gefunden, das hatten andere noch gar nicht verloren.

gejammert
Is ward agepackt, net gegammert. ... Es wird angepackt, nicht gejammert.
Gegammert ward in ganz Deitschland, dodrbei muss mor bluß iebrn Tallerrand guckn ... ... Gejammert wird in ganz Deutschland, dabei sollte man bloß mal über den Tellerrand gucken ...

gejagd <Verb>
Iech hob arscht mol die Katz vom Asstisch gegecht. ... Ich habe erst mal die Katze vom Esstisch gejagd.

gegen; gegen ihn
Is tät ne Aazeich gegne laafn. ... Gegen ihn würde eine Anzeige laufen.

gegeneinander
... die sei gegnenannr esu mistig. ... ... die sind gegeneinander so schlecht.

gestoßen <Verb>
Iech hob diech net gegungst. ... Ich hab dich nicht gestoßen.

geheilt
Ar is vellich gehaalt. ... Er ist völlig geheilt.

geheißen <Verb>
Wesste net, wie dar gehaaßn hot? ... Weißt du nicht, wie er geheißen hat?

Gehader, is
Zank, Streit, Hin und Her

gehören
Wann gehärn dee die Schuh? ... Wem gehören denn die Schuhe?

gehört <Verb>
Die Melledie hob iech schu mol gehärt. ... Diese Melodie habe ich schon mal gehört.

Gehanne, de
Johannistag; Johannisfest...das christliche Mittsommerfest, genau 6 Monate vor Heiligabend (https://de.wikipedia.org/wiki/Johannistag?wprov=sfla1) [brauchtum]
Zer Gehanne sei miet de längsten Tog im Gahr. ... Um den Johannistag (24. Juni) herum sind die Tage am längsten.

gehäufelt, übervoll [mengen]
Haste deine Ardäppln schu ageheiflt? ... Hast du deine Kartoffeln schon angehäufelt?

Gehern, is
Gehirn [kopf]
der hot alles annere, ner ka Gehern in Kopp ... dumm sein [intelligenz]

Kopf (meist in Bezug aufs den Verstand, Intelligenz) [kopf]
der hots Ghernkastl drfrorn ... dumm sein; Gehirn erfroren haben [intelligenz]

plötzlich, siehe gahling [zeiten]
Ganz gehling kam dar im de Eck. ... Ganz plötzlich kam der um die Ecke.

 NEU Gehrschwall
Gehringswalde, Dorf zwischen Heinzebank und Wolkenstein [gemeindenorte]

Gehutsch, is (auch: Gesocksch)
unordentliche Leute (Gesindel)
Zearscht warn die suwos von Gehutsch, itze kaste nicht Schlachts meh saa. ... Zuerst waren die total unordentlich, jetzt kannst du nichts Schlechtes mehr sagen.

Geich, de
Geige
De Geich is total vrstimmt. ... Die Geige ist total verstimmt.

 NEU geicht1
(etwas) biegt sich durch
Uff dann Braat kasste net traaten, dos geicht durch. ... Über das Brett kannst du nicht gehen, das biegt sich durch.

 NEU geicht durch1
(etwas) biegt sich durch
Uff dann Braat kasste net traaten, dos geicht durch. ... Über das Brett kannst du nicht gehen, das biegt sich durch.

 NEU geicht durch2
(etwas) lässt Nässe durch
Dos Zelt war noch'n Reng ganz durchgeicht. ... Das Zelt war nach dem Regen ganz durchnässt.

herumalbern, Quatsch machen, nicht ernstzunehmende Beschäftigung <Verb> [lebensartzeitwoerter]
rimgeigln

gekauft <Verb>
Denkst du, iech bie gekaaft, dos is meine Määnung! ... Denkst du, ich sei gekauft, das ist meine Meinung!

 NEU gekaast
Unsinn erzählt, leeres Gewäsch, Geschwätz <Verb>
De Bullitiker hom ah bluß rim gekaast. ... In der Politik wird auch viel leeres Geschwätz erzählt.

 NEU gekaatzt
verjagt, aufgescheucht <Verb>
Dr Kotrich war na ans Assen gange, die ho iech dr aber fort gekaatzt. ... Die Katze hat am Essen genascht, die hab ich fort gejagt.

geklungen
Schie geklonge hots net, s war abr schie laut. ... Schön geklungen hat es nicht, es war aber schön laut.

gekriegt <Verb>
Mir ham noch nischt gekricht ... ... Wir haben noch nichts gekriegt ...

Oberbekleidung generell, wahrscheinlich von den Kutten der Bergleute abgeleitet [kleidung]
Häng dei Gekuttrich orndlich an' Hokn un hah net alles rimhaar ... Hänge deine Sachen ordentlich auf den Haken!

gelegen; liegen; in einem günstigen Augenblick [geschehend, eintretend]; zu jemandes Absichten passend
Vornst hot dos Gald noch hier gelaagn. ... Vorhin hat das Geld noch hier gelegen.
Dei Besuch kimmt mor ganz gelaagn. ... Dein Besuch kommt mit sehr gelegen.

 ÄND Gelaam, dr
Das christliche Glaubensbekenntnis, ich glaube an den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist... (Wenn etwas aus heiterem Himmel, mitten in andächtiger Stille plötzlich hereinbricht oder passiert, ist das mitten im "Gelaam" also völlig unvorhersehbar geschehen. [kirche]
Mitten im Gelaam is in der Kerch dor Lechter vun dor Deck gefalln. 😱 ... Mitten in andächtiger Stille ist plötzlich in der Kirche der Leuchter von der Decke gefallen.

gelebt <Verb>
Kurz vur senn Tuud hattr nuch gelabbt. ... Kurz vor seinem Tod hat er noch gelebt.

Gelabr, is
abwertend seichtes, einfältiges Gerede; Geschwätz; (siehe auch ↗Gelapp)
Dos Gelabr här iech mr net längr a. ... Das Geschwätz höre ich mir nicht länger an.

 NEU Geläät, de
Emaille (wörtlich die Glätte)
Kratz nähr noch de Geläät aus'n Topp. ... Kratz nur noch die Emaille aus dem Topf... Wenn jemand wo den letzten Rest zusammen kratzen will.

 NEU gelahlich
gelinde, lasch, fade, schwach gewürzt
Die Brieh is racht gelahlich.. ... Die Suppe schmeckt nach nichts.

Gelait, is
Geläute
Su e Gelait dan ganzn Tog, wos war dee lus? ... So ein Geläute den ganzen Tag, was war denn los?

gelenkig, biegsam, geschmeidig, beweglich, schnell, flink (auch gelamprich)
Mach en Troppen Eel na, dass es wiedr gelamper werd. ... Mach einen Tropfen Öl ran, dass es wieder beweglich wird.

beweglich, schnell, flink siehe gelamper

die Gelegenheit
Gelanghät macht Diebe ... oder Liebe? ... Gelegenheit macht Diebe ... oder Liebe?
Bei schedr Gelanghät macht dar sei Fraa schlacht, dar soll mol uff siech aufpassn. ... Bei jeder Gelegenheit macht er seine Frau schlecht, der sollte mal auf sich aufpassen.

Gelannr, is
Geländer
Hall diech am Gelannr aa! ... Halt dich am Geländer (Handlauf) an!

Gelapp, is
Geschwätz (siehe auch Gelabr); dummes Gerede
Dos Gelapp hob iech schu hunnert Mol gehärt. ... Dieses dumme Geschwätz habe ich schon hundert Mal gehört.

gelesen <Verb>
Haste schu is Blatt gelasn? ... Hast du schon die Zeitung gelesen?

Gerede, Faselei, Geschwätz lattschen
Nischt stimmt, olles Gelatsch. ... Nichts stimmt, das ist alles nur Gerede.

in relativ kurzer Zeit, sofort, sehr bald
geleich dornoch ... sofort danach

 NEU Gelenner, is
Geländer
Net uff'n Gelenner rimkrabeln. ... Nicht am Geländer herum klettern.

gelötet
Haste dan Droht schu gelett? ... Hast du den Draht schon gelötet?

Gelenau, Ort im Erzgebirge

gelaufen <Verb>
Ihr seid wuhl geloffn? ... Ihr seid wohl gelaufen?

Gelump, is
wertlose, alte, überflüssige Sachen; Plunder; Gruppe von Menschen (abwertend); Pack, Gesindel [wörtlich: Gelumpe]
Dos Gelump braucht keenr meh. ... Den Plunder braucht keiner mehr.
Musst du diech warklich mit dan Gelump abgahm? ... Musst du dich wirklich mit diesem Pack abgeben?

Gemeinde
Haste aa dan Zettl vun dr Gemaa gekricht? ... Hast du auch den Zettel von der Gemeinde gekriegt?

Gemeinheit; gemeine Art; gemeine Handlung, Ausdrucksweise; Unerfreuliches, Ärgerliches
Die saat dos bluß aus Gemäänhät. ... Die sagt das bloß aus Gemeinheit.
Willste dir die Gemäänhätn warklich gefolln lossn? ... Willst du dir diese Gemeinheiten gefallen lassen?

gemeldet
Haste dan Schodn schu gemald? ... Hast du den Schaden schon gemeldet?

Gemar, is; Gemahr
Geschwätz (siehe auch Gelabr, Gelapp); dummes märchenhaftes Gerede [von mären, siehe auch marn]
Dei Gemar hob iech soot. ... Deine Märchen habe ich satt.

Gemerks, is
das Gedächtnis (sich etwas merken)
Is Gemerks is aah net meh dos wies mol war. ... Das Gedächtnis ist auch nicht mehr das was es mal war.

Gemiet, is
Gemüt; Gesamtheit der psychischen und geistigen Kräfte eines Menschen; geistig-seelisches Empfindungsvermögen; Empfänglichkeit für Gefühle erregende Eindrücke
Dar Film war wos fiers Gemiet. ... Der Film war etwas fürs Gemüt, er ging zu Herzen.
e Gemietsmensch ... ein gefühlvoller Mensch
Dar hot e Gemiet wie e Fleeschrhund. ... Der hat ein Gemüt wie ein Fleischerhund (er hat keine Gefühle).

gemütlich; angenehme, behagliche Atmosphäre; zwanglos gesellig,umgänglich, freundlich ungezwungen;
enne gemietliche Wuhnung ... eine gemütliche Wohnung
... nu gieht dor gemietliche Teel lus ... ... ... nun beginnt der gemütliche Teil ...
... su e gemietliches Mannl ... ... ... so ein gemütlicher älterer Herr ...

ehemals; einstmals, damals, früher <Adverb>
Dar war gemol net miet. ... Der war damals nicht mit dabei.

getrunken (meist in Verbindung mit Alkohol) <Verb> (kommt von Finknnappl) [trinken]
Mier hom gestern ganz schie en genapplt. 🥴 ... Wir hatten ganz schön einen getrunken gestern.

jene
Gene kenn iech gar net. ... Jene kenne ich gar nicht.

 NEU Genees, is
Kleinzeug, Kleinkram
Heb när mol dos Genees auf. ... Räume doch mal das Kleinzeug beiseite.

diese Tage
gennetog muss dos gewasn sei ... diese Tage muss das gewesen sein
dar is gennetog emol hiem gewasn ... der ist diese Tage mal hier gewesen sein

jener
dar un genr ... der eine und der andere

jenes
dos un gens ... dies und jenes

genug
Iech hob genuch gehärt. ... Ich habe genug gehört.
S is genuch! ... Es reicht!

genommen
Hier ward mor zewengstn arnst genumme. ... Hier wird man wenigstens ernst genommen.

passiert <Partizip II von passieren>

Geplarr, is
Geplärre; Geschrei (auch: wertloses Gerümpel)
Wie hälste bluß dos Geplarr aus? ... Wie hälst du bloß das Geschrei (Geplärre) aus?

 NEU Gepoplich, is
Mühsame Arbeit mit Kleinteilen [geschick]
Fier dos Gepoplich muss ich de Brill aufsetzen. ... Für diese Popelarbeiten brauch ich die Brille.

 NEU geraacht
geraucht <Verb>
Haste schie wieder geraacht, du wollst doch aufhäärn. ... Hast du schon wieder geraucht, wolltest du nicht aufhören?

gerecht; 1. dem geltenden Recht entsprechend, gemäß; …2. dem [allgemeinen] Empfinden von Gerechtigkeit, …3. bestimmten Ansprüchen, Gegebenheiten angepasst, genügend, … <Adjektiv>
Mei Lehrer war streng aber geracht ... ... Mein Lehrer war streng aber gerecht ...

Gerechtigkeit
Gerachtschkät is wos annersch. ... Gerechtigkeit ist etwas anderes.
Mir wolltn Gerachtschkät un en Rachtsstaat hammr gekricht. ... Wir wollten Gerechtigkeit un einen Rechtsstaat haben wir bekommen.

geritten <Verb>
In Urlaub wärse uffn Kamel gerietn, un iech dacht, ihr Maa wär gar net miet gewasn. ... Im Urlaub wäre sie auf einem Kamel geritten, und ich dachte, ihr Mann wäre gar nicht mit gewesen.

gepresst, gestopft, voll, übervoll [zu gerammelt] <Adv.> [mengen]
Olles ward in de Husntasch gerommlt, wie sieht dee dos aus! ... Alles wird in die Hosentasche gestopft, wie sieht denn das aus!

gesummt <Verb>
... horch ner, wos sarmslt de esu? ... ... hör doch, was summt denn so?

Geschirr; Gesamtheit der Gefäße und Geräte, die man zum Kochen und Essen benutzt; Riemenzeug für Zugtiere
Dos Gescharr is abr nischt for de Mikrowell. ... Dieses Geschirr ist für die Mikrowelle untauglich.
dan Pfaar is Gescharr alegn ... dem Pferd das Geschirr anlegen

gescheuert, gereinigt, geohrfeigt
Suwos is bei dir gescheiert!? ... Soetwas nennst du gescheuert!?
Krist glei eene gescheiert. ... Du bekommst gleich eine Ohrfeige!

intelligent, begabt, gescheit [intelligenz]
dar ward in sann Lahm net gescheitr ... schwer begreifen; wörtlich: der wird in seinem Leben nicht gescheiter [intelligenz]

Klugheit; abwertend: Klugscheißer
Dos is ne Gescheithät! ... Das ist ein Klugscheißer (Besserwisser)!

 ÄND Geschloz
Gruppe von Leuten die als unordentlich,verkommen oder asozial angesehen werden
Die sei fei dichtsches Geschloz, gab dich net mit die ab. ... Die (Leute) haben kein gutes Ansehen, gib dich nicht mit ihnen ab.

 NEU geschmuichert
geschmiert, verschmiert, schlecht geschrieben <Adjektiv>
Inn Berlin sei ieberoll de ganzen Wänd voll geschmuichert. Pfui Teifel. ... In Berlin sind alle Wände voll geschmiert.

jagen (auch gechn) <Verb>
Die Autos hom siech gegescht, bede Fahrer tut. ... Die Autos haben sich gejagd, beide Fahrer tot.

 NEU geschnietn
Geschnitten, sich schneiden

Schuhe, Schuhwerk generell [kleidung]
Stell emol dei Geschüüch orndlich hie un net wie's dor vun de Fiss fallt! ... Stell deine Schuhe ordentlich hin und nicht wie sie dir von den Füßen fallen!

geschweißt
Die Teel warn geschwaaßt. ... Die Teile werden geschweißt.

Gesocks; bestimmte Gruppe von Menschen, die als asozial, verbrecherisch o.ä. verachtet oder abgelehnt wird; Gesindel
Mir dachtn, dos wär Gesocksch, dorwalde warn die ganz in Ordning. ... Wir dachten, es wäre Gesocks, dabei waren die ganz in Ordnung.

nicht schmeckendes Getränk

 NEU Gespraatz, is
etwas sperriges, im Allgemeinen [mengen]
Mit dann Gespraatz kimmste su net dorch dr Tier. ... Mit dem sperrigen Zeug, kommst du nicht durch die Tür.

Spülwasser

gestochert <Verb>
In dan Wespnnast hätt iech net neigestarlt. ... In diesem Wespennest hätte ich nicht hinein gestochert.

gestört
Beim Mausn sei se gesteert wurn. ... Beim Stehlen sind sie gestört worden.

gestehen <Verb>
Die gestiehe nischt. ... Sie gestehen nichts.

Gesträuch; Strauchwerk; Gebüsch
Mir vorsteckn uns im Gestraich. ... Wir verstecken uns im Gebüsch.

gestreut
Iech hob Dingr gestreit. ... Ich habe Dünger gestreut.

gesteichelt <Verb> [gefuehle]
Es Hiezel hots garn, wenn's eh bissel gestreechelt ward. ... Das Kätzchen hat es gern wenn es gestreichelt wird.

gestritten <Verb>
... im suwos hamm mir uns noch nie gestrietn, mir streitn nur wagn Klaanigkätn. ... ... um soetwas haben wir uns noch nie gestritten, wir streiten uns nur wegen Kleinigkeiten.

gestohlen; geklaut
Is Radl hammse gestuhln. ... Das Fahrrad haben sie gestohlen.

Gesundheit
Is gibt viele Krankhätn abr bluß eene Gesundhät. ... Es gibt viele Krankheiten aber bloß eine Gesundheit.

getaugt
... nischt hots getaacht ... ... es hat nichts getaugt

Geträd, is (Getraad)
das Getreide
Is Geträd (Getraad) stieht heir gut. ... Das Getreide steht in diesem Jahr gut.

getraue, sich
sich etwas getrauen
sich reigtraue ... sich getrauen hinzugehen

getropft <Verb>
Dar Hah hot bluß getroppt ... olles klitschenass. ... Der Wasserhahn hat nur getropft ... alles klitschnass.

gefleckt (im Aussehen an Schuppen erinnernd) [wörtlich: geschuppt] <Adv.> [tiere]
ene getschiepelte Kuh ... eine gefleckte Kuh [tiere]

gefleckt (im Aussehen an Schuppen erinnernd) [wörtlich: geschuppt] <Adv.> [tiere]
ene getschieplte Kuh ... eine gefleckte Kuh [tiere]

 NEU getschinnrt, tschinnern
gerutscht

geschuppt (kleinfleckig, kleingemustert, wie kleine Schuppen)
Hast doch wiedr die alle getschipprte Hus aa. ... Du hast doch wieder die alte kleingemusterte Hose an.

 ÄND Getu, is
Getue; übertrieben, unecht wirkendes Verhalten; Gehabe
Dar is drwagn in Ordnung ... bis uff sei saubledes Getu. ... Der ist eigentlich in Ordnung ... bis auf sei saublödes Getue.
Goethe un Schiller ginge zer Ruh' ibrig blieb es klaane Getu. Arthur Schramm

Getutel, schlechtes Trompetenspiel; Dudelmusik (anspruchslos)
Radscho aus ... dos Getutl! ... Mach das Radio aus ... so eine Dudelmusik!

gewöhnlich
... im die Zeit sei mir gewähnlich schu ze Bett. ... ... um diese Zeit schlafen wir gewöhnlich schon.

bewusst <Adv.>
gewahr warn ... bewusst werden

Gewelb, is
Keller [wörtlich: Gewölbe]

Gewerch, is
umständliches, beschwerliches, oft planloses Vorgehen bzw. Arbeiten; auch für unordentliche Kleidung. [wörtlich: Gewürge]
... su e Gewerch in dar Kerch... ... ... so ein Gedränge in der Kirche..

Gewiebl, is
Gewimmel, wildes Durcheinander <Verb>

Hackfleisch, Frikadellen, Buletten
Gewiechteskließln ... Hackbällchen

sehr erfahren, schlau, gewitzt; jeden Vorteil sogleich erkennend und sich nicht übervorteilen lassend
Dos is e gewieftes Kerlchen. ... Das ist ein schlaues Kerlchen.

gewohnt; 1. durch Gewohnheit üblich geworden; vertraut; bekannt; 2. wohnen, bleiben
1. Iech bie schwere Arbet gewuhnt. ... 1. Ich bin schwere Arbeit gewohnt.
2. Dar hot hier mol gewuhnt. ... 2. Der hat hier mal gewohnt.

gewogen
Dos ward an dr Kass gewung. ... Das wird an der Kasse gewogen.

Geyer heißt Geyer, da gibt's nichts dran zu rütteln Aber die Geyrischen haben eine sehr eigene Sprache entwickelt. [gemeindenorte]
In Geyer gibt's Dinger, die gibt's sonst nerngstwu annersch. ... Da gibt's Worte die gibt's sonst nirgendwo.
Bahschlieten Barberüpel Määd Määden manniche sei ah Schüppelmieneln Schmattlich

gezogen <Part. von ziehn>
Iech hob dan Schlieten gezuhng, in ganzn Barg nauf. ... Ich habe den Schlitten gezogen, den ganzen Berg hoch.

gehen <Verb>
Mr giehe sachte lus, dann sei mr aa fix do. ... Wir gehen langsam los, dann sind wir auch schnell da.

 NEU gieht schie, s
es geht schon, bei der Frage nach dem Befinden
Ausländischer Arzt zur Patientin bei der Visite: Habe gesucht in Lexikon, habe gesucht in Wörterbuch, habe nicht gefunden "s'giehtschie"?

stechen, hineinstechen <Verb>
For dos bill Gieksn brauchste kee su e grußes Pflastr. ... Für diese kleine Stichwunde brauchst du kein so großes Pflaster.

Giftspritze, übertragen: Mensch der intrigiert
su ne Giftspritz ... so ein alter Intrigant
wie ne Giftspritz gucken ... böse schauen

Gill, de
die Kelle
de Gaugngill (zen Gauch scheppn) ... die Jauchenkelle (zum Jauche schöpfen)

gingen
De Gunge ginge mit dan in de Schul. ... Die Jungs gingen mit ihm zur Schule.

Gingste, de
Jüngste
... dos is unnre Gingste, abr de Gresste. ... ... das ist unsere Jüngste, aber die Größte.

günstig; günstiger
... deins is zwar ginstsch, meins is noch ginstschor ... ... Was du gekauft hast ist zwar günstig, meins ist aber noch günstiger ...

gießen <Verb>
Wos solltste noch ... Blume gissn. ... Was solltest du noch ... Blumen gießen.
Gissn ... net drseifn! ... Gießen ... nicht ersäufen!

gehst <Verb>
Iech denk du gist miet? ... Ich denke du gehst mit?

Gitt, de
etwas Besonderes [wörtlich Güte]
Deine Torte war wieder ne Gitt. ... Deine Torte war wieder etwas Besonderes, sie war von hoher Güte (Qualität).

glaubt
Warim glabbt ihr dee dos net? ... Warum glaubt ihr denn das nicht?

glauben <Verb> {glāṁ}
dos kaste glam ... das kannst du glauben

gleich
s gieht glei wettr ... es geht gleich weiter

lustlos im Essen stochern, gnaaln, langsam essen, nicht aus der Suppe kommen <Verb>
Su wie du heite wieder gleipelst, wards' Assen unterdessen kalt. ... Dein Essen wird unterdessen kalt, wenn du so appetietlos isst.

Glick, is
Glück

Glück auf (Grußformel der Erzgebirger und Bergleute)

.

Kneipe

ohne Appetit essen, im Essen stochern <Verb>

Gob, de
Gabe; Geschenk; Spende; Anlage (ungewöhnliche Befähigung, Talent))
Schede Gob is richtsch. ... Jede Gabe ist richtig.
Mr kaa viel larne, is gehärt aa bill ne Gob drzu. ... Man kann vieles lernen, es gehört aber auch Veranlagung dazu.

Gobl, de
Gabel
Mit Massr un Gobl ward gassn! ... Wir essen mit Messer und Gabel!

Mais 🌽 Die Maiskörner)

Gockelhahn [tiere]

Gogel, dr
Sammler; Liebhaber im Sinne von Liebhaberei
Viechgogel ... Tierliebhaber

 NEU gogln
Tu net mit de Streichhölzle rimgogln
weß net wies genau geschriem ward, tut mer leid.

sehr bitter [zu bitter wie Galle] <))

Gorgl, de
Gurgel; Kehle
Dar Hund is dan an de Gorgl gange. ... Der Hund ist ihm an die Kehle gegangen.

bösartig, garstig <)) [wesenszug]
du bist gorschtich <)) ... du bist böse

Jahnsdorf [gemeinden]

Goss, de
Waschbecken, Waschtisch
Mit deine Schmierpfutn haste de Goss eigesaut, nu abr räämachn. ... Mit dieser Schmiere an den Händen hast du das Waschbecken total verschmutzt, nun aber saubermachen.

grau <Adjektiv>
Kaa Wunner dass de Wäsch graa aussieht, wennr weißes un schwarzes Zeich zesamm wascht. ... Es ist kein Wunder, dass die Wäsche grau aussieht, wenn ihr weißes und schwarzes Zeug zusammen wascht.

Graumännchen; eine der besonders in Sagen Nord- und Mitteldeutschlands vorkommenden, kleinen, grauen Spukgestalten
Dar putzt siech a wie su e Graamannl, kenntst diech farchtn. ... Der putzt sich an wie eine Spukgestalt, vor dem könntest du dich fürchten.

Graatn, de
die Gräten; 1. Fischgräten; 2. (salopp) Knochen
de dinne, feine Graatn rauspopln ... die dünnen, feinen Gräten entfernen
Bei dan Sturz kunntr siech sämtliche Graatn brachn. ... Bei dem Sturz konnte er sich sämtliche Knochen brechen.

Graml, is
kleiner Graben, das Gräbchen (Verkleinerungsform von Graben)
Dos Graml war tief, dos war e richtschr Grom. ... Das Gräbchen war tief, es war ein richtiger Graben.

grantig, grantich
genervt, böse <Adj.>

hastig, gierig zugreifen <Verb>
Brauchst net esu ze grapschn, is räächt schu for diech. ... Du bruchst nicht so gierig zuzugreifen, es reicht schon für dich.

grölen, schreien <Verb>
Wenn se su greeln, hom se sichr e Tor geschossn. ... Wenn sie so schreien, haben sie sicher ein Tor geschossen.

gräulich; grau gefärbt; überaus unangenehm, sehr übel, schlecht; fürchterlich
Dar sieht abr greilich in Gesicht. ... Der sieht aber blass aus.
e greiliches Vrbrachn ... ein furchtbares Verbrechen

 NEU Greipel, is
Graupel
Es schneit net Mitten in Sommer, wenn dann sei's höchstens Greipeln

Grünbitter, Kräuterlikör

Grünhainichen, Dorf im Erzgebirge (bekannt durch die erzgebirgische Holzkunst Manufaktur Wendt & Kühn) [gemeindenorte]

grün <Adj.>
Warim hot dr Farschtr griene Husntrachr? ( ...dass de Hus net rutscht!) ... Warum hat der Förster grüne Hosenträger? ( ... dass die Hose nicht rutscht!)

 NEU griene Kließ, de
Grüne (rohe) Klöße (Klöße aus geriebenen rohen Kartoffeln im Gegensatz zum Toppkluuß der wird aus gekochten Kartoffeln und Kartoffelmehl hergestellt)
Griene Kließ un Schwammebrieh... ... Grüne Klöße und Pilzsoße

grünes Gras (Futter)
Mor missn aa nuch Griens huln. ... Wir müssen auch noch Gras holen.

Gemüse [wörtlich: Grünzeug]
Is Griezeich missmor noch gissn. ... Das Gemüsebeet müssen wir noch gießen.

Griffel, de
die Finger, die Hand <Mehrzahlwort>
Nam deine Wichsgriffel wag! ... Nimm deine Hand weg!

Grünhain [gemeinden]

weinen <Verb>
S war su traurig, die hom alle gegrinst, aa de Mannr. ... Es war so traurig, die haben alle geweint, auch die Männer.

verschmitzt, verstohlen od. schadenfroh lachen <Verb>
Du hattst schu racht, brauchst net nuch su ze grinsn. ... Du hattest schon recht, du brauchst nicht noch so schadensfroh zu lachen.

grüßen <Verb>
Manche kenne net mol meh grissn. ... Manche können nicht mal grüßen.

Grob, is
Grab
Dar schauflt sei eichnes Grob. ... Der schaufelt sein eigenes Grab. (Er tut sich selbst keinen Gefallen.)

gerade; eben; soeben <Adv.>
grod aus, grod hie ... gerade aus, gerade hin
grod su ... gerade so
Dar is grodlinig. ... Der lässt sich nicht verbiegen, der bleibt bei seiner Überzeugung.
Horch richtsch drauf, grod hob iechs gesaht. ... Hör richtig zu, gerade habe ich es gesagt.

geradestehen; einstehen; für etwas, jemanden die Verantwortung übernehmen <Verb>
For dan Schodn musste grodstieh. ... Für den Schaden musst du die Verantwortung übernehmen.

Grohm, dr
der Graben {dɔr Grōṁ}
Se sei nei in Grom gefahrn. ... Sie sind in den Graben gefahren.

Gros, is
Gras
Nu latschn die dorch dos huche Gros... ... Nun laufen sie auch noch durch das hohe Gras ...
Gros hane ... Gras mähen, Gras hauen

Groschn, dr
Münze mit Nennwert 10

Grashüpfer

grasen <Verb>
De Schof grosn de Wies ab un iech brauch kenn Mäher. ... Die Schafe grasen die Wiese ab und ich brauche keinen Mäher.

grob <Adjektiv>
Dos is ze grub geschnietn. ... Das ist zu grob geschnitten.

Grumbach Dorf im Erzgebirge [gemeindenorte]
In Grumbich do wuhne de Mondputzer ... Die Grumbacher werden (warum auch immer) die Mondputzer genannt [gemeindenorte]

groß
Dr Kurt is gruß, dr Max is gressr un dr Paul is am gresstn. ... Kurt ist groß, Max ist größer und Paul ist am größten.

großartig <Adjektiv>
Gut is dos net, nee, dos is grußartsch! ... Gut ist das nicht, nein, das ist großartig!

großmächtig, großartig <))
Grußmachtiges Elend! (Olles is schief gange.) ... Großmächtiges Elend! (Es ist alles verkehrt gegangen.)

Großrückerswalde, Dorf bei Marienberg Mariebarg [gemeindenorte]

Gesangverein

Spülwasser

Gesundheit
Krankhäätn gibts viele aber bluß ääne Gsundhäät. ... Krankheiten gibt es viele aber nur eine Gesundheit.

 NEU Guckln, de
die Augen, speziell Augen von Kindern gelenauer Dialekt
Dos Bäbie hod seine Guckln noch zu ... Das Baby hat seine Augen noch geschlossen

Guckrts, dr
ein kurzer,schneller Blick [bewegungen]

 NEU Guggln, de
die Augen, speziell Augen von Kindern gelenauer Dialekt
Dos Bäbie hod seine Guckln noch zu ... Das Baby hat seine Augen noch geschlossen

schauen, sehen
Was möchten Sie bitte? - Nischt, mir guggn bluß! ... Was möchten Sie bitte? - Nichts, wir schauen bloß!

Google (Suchmaschine im Internet)
Mit Guhgl findste olles! (Mei Schlissl is abr immr noch wag.) ... Mit Google findest du alles! (Mein Schlüssel ist aber immer noch verschwunden.)

Gumfr, de
die Jungfer; noch nicht verheiratete, unschuldige Frau
Gumfr - wess morsch genau? ... Weiß man es genau?
Nacksche Gumfrn in Drebach ... do bliehe de Krokussln. ... Nackte Jungfern in Drebach ... das ist die Krokusblüte.

Busbahnhof

Gung, dr
der Junge <))
<dr Gung, de Gunge> ... der Junge, die Jungen
De Gunge sei mitn Op in Wald. ... Die Jungen sind mit dem Opa in den Wald gegangen.

jung <Adj.>
<gung; gingr; am gingstn> ... jung; jünger; am jüngsten
Gung un Alt passn net zamm, bei uns abr schu. ... Jung und Alt passen nicht zusammen, bei uns aber schon.

stoßen <Verb>
Wenn die wiedr su gungsn, do saa iech abr mol wos. ... Wenn die wieder so stoßen, da sage ich aber mal etwas.

Gunks, dr
Anstoß; Schubs; Stoß
Von dan Gunks hob iech en blauen Flack. ... Von diesem Stoß habe ich einen blauen Fleck. (ein Hämatom)

gurken; unregelmäßig, langsam fahren <Verb>
Die gurkn uff dr Stroß rim un halln en ganzn Vrkehr auf. ... Die fahren so blöd auf der Straße und halten den gesamten Verkehr auf.

gurgeln; aufstoßen (im Bauch, in Wasseranlagen) <Verb>
Wos tot dee in dr Goss esu gurksn? ... Was hat denn im Waschbecken so gegurgelt?

 ÄND Gusch, de
Mund, beleidigte Reaktion zeigen (abfällig)
Doo brauchste gar nich su'ne Gusch machen/eizehänge! ... Du brauchst jetzt nicht beleidigt zu sein! [gehabe]
Mach de Gusch auf! ... Sag doch etwas! [gehabe]
Hall de Gusch, wenn isch mit dir redt! ... Sei still, wenn ich mit dir spreche!

Gust, dr
besonderer, unbekannter Mann; manchmal auch eigenartiger, komischer Mensch
War war dee dos? Su e Gust von dr Vrsichrung. ... Wer war denn das? So ein Mann von der Versicherung.

Feinschmecker (oft verwendet, wenn Kindern ihr Essen sehr gut schmeckt)

Spazierstock
Stell dein Gutntogstackn in de Eck un setz diech erscht mol. ... Stell deinen Spazierstock in die Ecke und setz dich erst mal.

Friedhof [wörtlich: Gottesacker]

schlecht (so schlecht, dass sich Gott erbarme)
Dar sieht ja guttserbarmlich aus! ... Der sieht ja sehr schlecht aus!

 NEU Gwittrschpritz, de
Regenschirm ☔ (Gewitterspritze)
Haste dei Gwittrschpritz eingepackt, 's sieht poplich aus. ... Hast du deinen Regenschirm mit, es sieht nach Gewitter aus.

 NEU Schnamperle, e klaanes
Kleines Stückchen, Abschnittchen, Zipfelchen <Substantiv> [essen]
Iech schneid dos Schnamperle von der Wurscht oh, wenn's dich stehrt. . ... Ich schneid das Zipfelchen von der Wurst ab, wenn es dich stört.